Autonomes Fahren |
04.07.2024 22:29:00
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Tesla im Visier: Toyota plant erstes "vollständig" selbstfahrendes E-Auto für 2025
• Konkurrenz wird größer
• Toyota will eigenes "vollständig" selbstfahrendes E-Auto vorstellen
Teslas FSD
Teslas Bemühungen, das eigene "Full Self-Driving" voranzutreiben, sind bereits seit Jahren immer wieder im Gespräch. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Nachrichten über Probleme, die das teilweise verfügbare autonome Fahren den Tesla-Fahrern bereitet hat. Zuletzt erzielte das US-amerikanische Unternehmen unter Elon Musk jedoch einen Durchbruch. So hat Tesla nach einem Besuch von Tausendsassa Musk im Reich der Mitte die Freigabe für FSD in China erhalten. Dafür ging das Unternehmen einen Navigations- und Kartendeal mit dem chinesischen Online-Giganten Baidu ein. Daraufhin hätten die chinesischen Behörden grundsätzlich grünes Licht für den Start der neuen "Autopilot"-Version gegeben, erklärten mit der Angelegenheit betraute Personen gegenüber Bloomberg.
Die neue "Autopilot"-Version mit dem Namen "Full Self-Driving" (komplett selbstfahrend) soll unter anderem Ampelsignale und Vorfahrtsregeln erkennen. Tesla betont jedoch, dass die Software trotz ihres Namens das Auto bisher nicht autonom macht und der Fahrer jederzeit eingreifen können muss.
Teslas Aktionäre reagierten äußerst positiv auf die Nachricht, dass Tesla mehr Funktionen für das autonome Fahren nach China bringen wird. Im Zuge dessen ging es für die Tesla-Aktie steil aufwärts. Das Papier legte an nur einem Tag um 15,31 Prozent zu und verzeichnete damit laut "CNBC" seinen besten Tag seit März 2021.
Es gab jedoch auch kritische Stimmen. Ein Profi-Investor warnte, dass die Begeisterung über den Erfolg von FSD nicht gerechtfertigt sei. Die Einführung von Teslas fortschrittlichen Fahrerassistenzfunktionen in China sei nicht so revolutionär, wie von der Börse angenommen, erklärte Mark Hawtin gegenüber "CNBC". Für Tesla sieht er weiterhin schwache Fundamentaldaten und ist der Ansicht, dass der Elektroautobauer noch Jahre von wirklich autonomen Fahrzeugen entfernt ist und momentan bei den Fahrassistenzsystemen lediglich mit der Konkurrenz in China gleichgezogen hat. "Wir sollten sagen, was sie tun - alle reden über diese vollständige Selbstfahrfähigkeit. [...] Was sie in China tun können, ist das, was sie bereits in den USA oder Großbritannien tun, nämlich so etwas wie diese Fähigkeit zum assistierten Fahren", so Hawtin.
Konkurrenz in China
Zudem sieht sich der Elektroauto-Pionier in China zunehmend mit Konkurrenz durch einheimische Marken konfrontiert. Im letzten Quartal 2023 überholte der Hersteller BYD Tesla sogar bei den globalen Auslieferungen. Die Konkurrenten punkten dabei auch mit Fahrassistenzsystemen, während Tesla in diesem Bereich bislang eingeschränkt war.
Zuletzt erteilte China unter anderem den Tesla-Konkurrenten BYD und NIO die Erlaubnis, ihre automatisierte Fahrtechnologie auf der Straße testen zu können. Konkret dürfen neun Autohersteller die Self-Driving-Funktionen in abgegrenzten Gebieten von sieben Städten einsetzen, darunter in den Metropolen Peking, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen. Bevor jedoch der Praxistest der Technologien für automatisiertes Fahren der Stufen 3 ("Hochautomatisiertes Fahren") und 4 ("Vollautomatisiertes Fahren") beginnen kann, seien noch einige Tests und Sicherheitsbewertungen erforderlich, wie "DER AKTIONÄR" aus einer Erklärung des Ministeriums zitiert.
Toyota will eigenes autonomes E-Auto vorstellen
Der neuste Fahrzeughersteller, der es mit Teslas FSD-Initiative aufnehmen will, ist das japanische Unternehmen Toyota. Wie Electrek berichtet, wolle das Unternehmen die Lücke zu Tesla und anderen führenden E-Autoherstellern schließen und sein eigenes erstes E-Auto mit einem fortschrittlichen autonomen Fahrsystem vorstellen. Toyotas Joint Venture GAC Toyota bestätigte, dass man im nächsten Jahr in China ein Elektrofahrzeug auf den Markt bringen wolle, das über ähnliche Full Self Drive-Fähigkeiten verfügen soll wie Teslas Fahrzeuge. Bei GAC Toyota handelt es sich um ein 50:50-Joint Venture zwischen Toyota Motor und der chinesischen Guangzhou Automobile Group (GAC).
Das Joint Venture plant, im nächsten Jahr den SUV Bozhi 3X als erstes Elektrofahrzeug mit Technologie für autonomes Fahren auf den Markt zu bringen. Dieses Fahrzeug werde fortschrittliche Fahrerassistenzfunktionen wie das Fahren auf Straßen, das Vermeiden von Hindernissen und das Einparken bieten, ähnlich wie Teslas FSD.
Die Technologie ist das Ergebnis einer neuen Partnerschaft mit Momenta, einem in Peking ansässigen Startup für autonome Fahrzeuge. Toyota war einer der Hauptinvestoren in Momentas Finanzierungsrunde C im Jahr 2021.
Den Angaben der Unternehmen zufolge basiere die intelligente Fahrlösung auf dem datengesteuerten KI-gestützten Flywheel von Momenta und biete Nutzern ein sichereres und zuverlässigeres intelligentes Fahrerlebnis für alle Szenarien, berichtet "Gasgoo". Die Lösung basiere auf Momentas Flywheel auf Algorithmusebene und nutze massives Produktionsdatenfeedback für Selbstlernen und schnelle Iteration, wodurch die Systemleistung durch OTA-Updates (Over-the-Air) kontinuierlich verbessert werden soll. Dabei werde intelligentes Fahren sowohl im Stadtverkehr als auch auf Autobahnen unterstützt, ebenso wie intelligentes Parken. Außerdem verfüge es über ein End-to-End-Großmodell basierend auf Momentas 5.0-Algorithmus, ohne auf hochpräzise Karten angewiesen zu sein.
In Bezug auf die Hardware werden die Fahrzeuge mit einer 126-Zeilen-LiDAR und der NVIDIA Orin X-Plattform ausgestattet sein, die eine Rechenleistung von 254 TOPS bietet. Diese Lösung soll es dem Fahrzeug ermöglichen, die intelligente Fahrfunktion überall dort zu aktivieren, wo es eine Straße gibt, Hindernissen auszuweichen und an beliebigen freien Stellen zu parken.
Redaktion finanzen.at
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