Teradata verklagt SAP wegen angeblichem Wissensdiebstahl bei Hana

NEW YORK (Dow Jones)-- Teradata Corp hatte eine Klage gegen SAP eingereicht und dem Walldorfer Softwarekonzern darin Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen, Urheberrechts- und Kartellrechtsverletzungen vorgeworfen. Mit dem Teradata-Know-how sei die Datenbank SAP Hana entwickelt und auf den Markt gebracht worden. SAP hat sich zunächst nicht zu den Vorwürfen geäußert, aber eine baldige Stellungnahme angekündigt.

Bereits 2015 hatte SAP-Aufsichtsratschef und -Mitgründer Hasso Plattner ähnliche Vorwürfe, dass Hana keine wirkliche Eigenentwicklung sei, zurückgewiesen. Damals betonte er in einem Zeitschrifteninterview, Hana basiere auf einer Datenbank namens Hyrise, die von Plattners Software-Institut HPI in Potsdam selbst entwickelt wurde. Hyrise sei ein Open-Source-Produkt.

Für Teradata ergibt sich aus dem Verhalten von SAP auch Anspruch auf Schadensersatz, dessen Höhe aber nicht beziffert wurde.

Nach Meinung der Amerikaner ist das Unternehmen von SAP 2008 zunächst in ein Joint Venture "gelockt" worden, um Zugang zu dessen geistigem Eigentum zu erhalten und Geschäftsgeheimnisse zu stehlen, um ein "konkurrierendes, aber minderwertiges Produkt zu entwickeln", das Datenbanksystem SAP Hana, so die Vorwürfe des Unternehmens aus Dayton im US-Bundesstaat Ohio.

Ohne den Diebstahl von Teradatas Wissen hätte SAP das eigene Produkt nicht so schnell entwickeln können. Die 2009 begonnene Partnerschaft war 2012 beendet worden. Laut Teradata hat der deutsche Konzern die Kooperation mit der Markteinführung von SAP Hana aufgekündigt, um die Kunden dann zu einem Wechsel auf das eigene Produkt zu bewegen.

Die Klage wurde beim US-Distriktgericht in Nordkalifornien eingereicht. Teradata-Aktien waren nicht aktiv, während die SAP-Aktien etwas höher notierten.

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DJG/DJN/smh/bam

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June 20, 2018 09:48 ET (13:48 GMT)