Vorläufige Berechnungen 08.01.2025 17:50:00

TeamViewer-Aktie klettert: Eigene Umsatzprognose übertroffen

TeamViewer-Aktie klettert: Eigene Umsatzprognose übertroffen

Ausschlaggebend dafür waren nach Angaben des im MDAX und TecDAX notierten Software-Unternehmens unerwartet starke Billings von rund 700 Millionen Euro, zurückzuführen auf signifikante Vertragsabschlüsse mit Großkunden und im Frontline-Umfeld in den letzten Wochen des vierten Quartals.

Bei der bereinigten EBITDA-Marge geht TeamViewer unverändert von mindestens 44 Prozent aus. Die Geschäftszahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2024 sollen am 12. Februar veröffentlicht werden.

TeamViewer reif für Erholung nach guten 'Billings'

Überraschend gute Umsatzzahlen haben die Aktie von TeamViewer nach kräftigen Verlusten im Dezember am Mittwoch auf einen Erholungspfad geschickt. Hinzu kamen sogenannte Shorteindeckungen von Anlegern, die auf schlechte Zahlen und damit weiter fallende Kurse gesetzt hatten.

Letztlich stieg die im MDAX notierte Aktie um 8,52 Prozent auf 10,39 Euro. Im vergangenen Monat noch hatten die Papiere des Anbieters von Fernwartungs-Software unter 9 Euro den tiefsten Stand seit Herbst 2022 erreicht.

"Alles in allem stark", beurteilte ein Händler die vorläufigen Zahlen zum Schlussquartal 2024. Vor allem die "Billings" genannten Rechnungsstellungen hätten mit etwa 700 Millionen Euro die Markterwartung von 668 Millionen übertroffen, hob er positiv hervor.

Allerdings, so schränkte Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel ein, seien einige Marktteilnehmer, die auf weiter fallende Kurse gesetzt hätten, wohl auch auf dem "falschen Fuß" erwischt worden: "Sie mussten das Papier daher jetzt kaufen, und das hat die TeamViewer-Aktie bis auf knapp 15 Prozent nach oben getrieben." Im weiteren Verlauf habe sich das inzwischen wieder etwas relativiert, "denn die endgültigen Jahreszahlen im Februar und vor allem der Ausblick auf 2025 müssen den kräftigen Kursanstieg erst noch bestätigen".

Auf fallende Kurse wetten Marktteilnehmer mit sogenannten Short-Positionen. Sie leihen sich die entsprechenden Aktien, um sie "leer zu verkaufen". Die Hoffnung ist, diese dann später, falls die Kursverluste tatsächlich eintreten, zu einem tieferen Kurs zurückkaufen zu können. Ist das jedoch nicht der Fall und läuft die Spekulation zu stark gegen sie, müssen sie ihre Verluste begrenzen, in dem sie selbst Aktien über den Markt zurückkaufen. Das treibt den Kurs dann noch zusätzlich nach oben.

Analyst Andreas Wolf von Warburg Research wies darauf hin, dass TeamViewer mit dem nun berichteten Umsatz in Höhe von 671 Millionen Euro die ursprünglich abgegebene Prognose vom Jahresanfang 2024 erreicht hat. Diese hatte damals auf 660 bis 685 Millionen Euro beziffert. Im November dann wurde sie auf 662 bis 668 Millionen Euro begrenzt, aber zugleich die Margenprognose für das bereinigte operative Ergebnis leicht angehoben.

Dank der Zahlen zum Schlussquartal "wird nun wieder mehr Optimismus eingepreist", konstatierte Marktexperte Andreas Lipkow. "Die Investoren hatten lange Zeit befürchtet, dass TeamViewer durch den hohen Wettbewerbsdruck von Microsoft, Cisco, Zoom & Co. ins Hintertreffen geraten könnte."

Doch der spezialisierte Fokus des Unternehmens auf die IT-Branche scheine sich weiter positiv auszuwirken, was sich daran zeige, dass die Billings durch Großaufträge im Frontline-Umfeld wieder hätten zulegen können, so Lipkow. "Nachdem die Aktie den Investoren in den vergangenen Jahren keine Freude bereitet hatte, scheint sich aktuell zumindest wieder ein solider Kursboden ausgebildet zu haben."

DZ Bank belässt TeamViewer auf 'Kaufen' - Fairer Wert 20 Euro

Die DZ Bank hat die Einstufung für TeamViewer nach Zahlen auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 20 Euro belassen. Er sehe seine positive Einschätzung für die Aktie durch die Eckdaten für 2024 bestätigt, schrieb Analyst Dirk Schlamp in einer ersten Reaktion am Mittwoch. Die Umsatzentwicklung des Software-Herstellers habe leicht über den Erwartungen gelegen, präzisierte er und verwies darauf, dass Änderungen an seinem Bewertungsmodell zu einem späteren Zeitpunkt gegebenenfalls möglich seien.

DOW JONES / dpa-AFX

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