27.11.2018 13:22:46

Stromkonzerne trommeln für Mindestpreis für CO2-Zertifikate

BERLIN (Dow Jones)-- Vor dem Beginn der Weltklimakonferenz haben sich Energieversorger aus Deutschland und Europa für die Einführung eines Mindestpreises für den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid stark gemacht. Sie plädieren dafür, dass die Tonne CO2 mindestens 20 Euro im Jahr 2020 kosten muss und deren Preis bis 2030 auf 60 Euro angehoben wird. Dadurch könnten im Stromsektor in Europa die CO2-Emissionen bis 2030 um knapp ein zusätzliches Drittel gesenkt werden, heißt es in dem gemeinsamen Aufruf.

Als Pioniere vorangehen sollen nach den Vorstellungen der Unternehmen die reicheren Länder in West- und Nordeuropa. Unterzeichnet haben den Aufruf unter anderem die deutschen Energieerzeuger E.ON und EnBW sowie die Windradhersteller Siemens Gamesa, Enercon und Nordex. Aus Frankreich hat sich der Stromkonzern EDF angeschlossen sowie Verbund aus Österreich und Orsted aus Dänemark.

Die Unternehmen drängen die Politik, eine Preisuntergrenze für den Ausstoß von Kohlendioxid festzulegen. Zwar muss die Stromwirtschaft schon seit Jahren entsprechende Zertifikate an der Börse kaufen, wegen eines Webfehlers des Europäischen Emissionshandels dümpelte der Preis über Jahre unter den Erwartungen herum. Kohlekraftwerke, die viel Treibhausgas freisetzen, wurden nicht aus dem Markt gedrängt.

Schnellere Umstellung auf Gas und Erneuerbare

"Ein Mindestpreis für CO-Emissionen unterstützt und beschleunigt die Dekarbonisierung, indem er die Menge an kohlebasierter Erzeugung schneller mindert und gleichzeitig den Wechsel von Kohle zu Gas erheblich schneller herbeiführt", erklärte ENBW-Chef Frank Mastiaux den Sinn des Vorstoßes. Parallel dazu werde auch der Zubau von Windrädern und Solarfeldern angekurbelt, "weil die Finanzierung von neuen Projekten abgesicherter und einfacher würde".

Am Sonntag beginnt in Kattowitz die Weltklimakonferenz. Sie soll das Regelbuch erarbeiten, wie die Staaten künftig ihren CO2-Ausstoß verbindlich messen und melden sollen. Außerdem werden unverbindliche Zusagen für mehr Klimaschutz erwartet, um die Erderwärmung bei 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Neueste Expertenberichte zum Klimawandel schlagen Alarm, dass die Weltgemeinschaft dringend ihren Treibhausgas-Ausstoß senken muss. In Deutschland haben diese Warnungen gepaart mit dem extremen Sommer dazu geführt, dass in der Kohlekommission über einen vergleichsweise frühen Abschied von Braun- und Steinkohle hierzulande diskutiert wird.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/chg/bam

(END) Dow Jones Newswires

November 27, 2018 07:23 ET (12:23 GMT)

Analysen zu Siemens AGmehr Analysen

14.01.25 Siemens Outperform RBC Capital Markets
13.01.25 Siemens Buy Jefferies & Company Inc.
13.01.25 Siemens Overweight JP Morgan Chase & Co.
10.01.25 Siemens Outperform RBC Capital Markets
06.01.25 Siemens Buy Deutsche Bank AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

E.ON SE 10,70 1,47% E.ON SE
E.ON sp. ADRs 10,50 0,96% E.ON sp. ADRs
EnBW 60,20 -0,99% EnBW
Nordex AG 12,40 5,17% Nordex AG
Siemens AG (spons. ADRs) 97,50 1,04% Siemens AG (spons. ADRs)
Siemens AG 196,92 1,56% Siemens AG
Siemens Gamesa Renewable Energy SA 18,07 0,22% Siemens Gamesa Renewable Energy SA
Verbund AG Sponsored American Deposit Receip Repr 1-5 Sh 13,70 3,79% Verbund AG Sponsored American Deposit Receip Repr 1-5 Sh
Verbund AG 70,25 -0,07% Verbund AG