20.03.2015 20:36:38
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Streit zwischen Aktionären von Kabel Deutschland und Vodafone kann noch Jahre dauern
MÜNCHEN (Dow Jones)--Zahllose Fragen, Beleidigungen, Zwischenrufe haben die außerordentliche Hauptversammlung der Kabel Deutschland Holding AG am Freitag in München geprägt. Aber der Streit zwischen den Minderheitsaktionären des Kabelkonzerns und dem neuen Großaktionär Vodafone wird sich vermutlich noch Jahre hinziehen.
Den Minderheitsaktionären, allen voran dem Hedgefonds Elliott, geht es um mehr Geld: Sie halten die von Vodafone vor knapp zwei Jahren für Deutschlands größten Kabelnetzbetreiber gezahlten 87 Euro je Aktie für viel zu wenig. Heute sind 24 Prozent der Kabel Deutschland im Streubesitz, mehr als die Hälfte davon liegt bei Elliott.
Ein Lösungsversuch wird wohl erst im Sommer in Angriff genommen. Dann findet eine erste Anhörung in einem gerichtlichen Spruchverfahren statt. Die Richter müssen über die Höhe der Abfindung und der Garantiedividende der Minderheitsaktionäre befinden, nachdem Kabel Deutschland einem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zugestimmt hat. Solche Verfahren können sich, wie ähnlich gelagerte Fälle zeigen, über Jahre hinziehen.
Neue Erkenntnisse bringt das von Elliott beantragte außerordentliche Aktionärstreffen bis zum Nachmittag nicht. Die Minderheitsaktionäre wiederholen die Vorwürfe, die schon ein Sonderprüfungsbericht aufgeworfen hat. E-Mails seien von leitenden Kabel-Deutschland-Mitarbeitern gelöscht worden, der Prüfer habe zu wenig Zugang zu Informationen gehabt, durfte von Gesprächen mit Kabel-Deutschland-Vorständen keine Tonaufzeichnungen anfertigen, um nur einige zu nennen.
Mit der gleichen Vehemenz wies das Kabel-Deutschland-Management die Vorwürfe als unbegründet zurück. Ein Aktionär bezeichnete Jens Schulte-Bockum als "seinen Angestellten" und unterbrach die Versammlung durch Zwischenrufe. Der Vodafone-Deutschland-Chef leitete als Aufsichtsratsvorsitzender von Kabel Deutschland das Aktionärstreffen.
Elliott beklagte nach dem Treffen, dass Vodafone gegen neue Transparenzmaßnahmen gestimmt habe, die eine weitere Sonderprüfung sowie die Untersuchung der ersten Sonderprüfung umfassen sollten. "Elliott wird nun ein Gericht anrufen, um die Einsetzung der neuen Sonderprüfer durchzusetzen", teilte ein Sprecher von Elliott mit.
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com
DJG/apr/smh/kla/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 20, 2015 15:04 ET (19:04 GMT)
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