Snap deutlich tiefer: Snap hat in Q3 weniger Verlust gemacht als erwartet

Das Geschäft des Online-Dienstes Snapchat wächst nach mehrmonatiger Durststrecke wieder. Im vergangenen Quartal verbuchte die Betreiberfirma Snap ein Umsatzplus im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum von fünf Prozent auf 1,19 Milliarden Dollar (1,12 Mrd Euro). Unter dem Strich gab es aber erneut rote Zahlen. Der Verlust weitete sich auf 368,26 Millionen Dollar von 359,5 Millionen Dollar ein Jahr zuvor aus, wie Snap nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Das Minus je Aktie lag bei 0,23 US-Dollar, nachdem im Vergleichszeitraum des Vorjahres ein Verlust je Anteilsschein von 0,220 US-Dollar berichtet worden war. Der Analystenkonsens für das EPS hatte im Vorfeld bei -0,242 US-Dollar gelegen, damit schnitt Snap besser ab als erwartet. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer stieg binnen drei Monaten von 397 auf 406 Millionen.

Snap, das einst Quartal für Quartal rasante Wachstumsraten meldete, wurde in diesem Jahr vom allgemeinen Abschwung bei Online-Werbung wegen Konjunktursorgen hart getroffen. Im ersten und zweiten Jahresviertel gab es Umsatzrückgänge - und ursprünglich stellte Snap ein Schrumpfen der Erlöse auch für das vergangene Vierteljahr in Aussicht.

Außerdem brachten Apples Maßnahmen zum besseren Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone die Anzeigen-Modelle vieler Apps durcheinander. App-Entwickler wie Snap müssen Nutzer um Erlaubnis fragen, wenn sie zur Werbezwecken ihr Verhalten quer über verschiedene Dienste und Websites erfassen wollen. Viele lehnen das ab. Eine Folge ist, dass Apps nicht mehr so genau wie früher den Erfolg von Werbekampagnen messen können - und Snap bekam das Problem trotz neuer Werkzeuge für Anzeigenkunden lange nicht in Griff.

Für die Snap-Aktie ging es im Mittwochshandel an der NYSE 5,56 Prozent nach unten auf 9,17 US-Dollar.

Redaktion finanzen.at / dpa-AFX