Prognose bestätigt |
05.07.2022 17:54:38
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Shop Apotheke-Aktie zweistellig höher: Starker Umsatzzuwachs im zweiten Quartal
Die Online-Apotheke konnte ihren Umsatz konzernweit mit verschreibungsfreien Medikamenten im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 11,2 Prozent steigern. Dazu trug vor allem der deutschsprachige Markt bei. Das entsprechende Plus in der sogenannten Dach-Region mit den Märkten Deutschland, Österreich, Schweiz lag bei 14,4 Prozent. Während in den anderen europäischen Märkten der Umsatz um fast 28 Prozent kletterte, ging der Segmenterlös mit rezeptpflichtigen Produkten leicht zurück.
Für das Geschäftsjahr 2022 bestätigt der Vorstand die Prognose. Der SDAX-Konzern peilt bei den nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ein Umsatzplus von 15 bis 25 Prozent an. Die bereinigte Ebitda-Marge soll minus 1,5 bis plus 1,5 Prozent betragen. Im Jahr 2021 war Shop Apotheke wegen temporärer Engpässe in der Logistik operativ in die Verlustzone gerutscht. Die endgültigen Zahlen zum zweiten Quartal und ersten Halbjahr will das Unternehmen am 3. August veröffentlichen.
Für Analyst Alexander Thiel vom Analysehaus Jefferies hat Shop Apotheke in einem schwierigen Marktumfeld ordentlich abgeschnitten und seine Erwartungen knapp übertroffen. Das Wachstum der Online-Apotheke habe sich im Vergleich zum Vorquartal beschleunigt, schrieb Analyst Michael Heider vom Analysehaus Warburg Research. Das Unternehmen sei exzellent positioniert, um von der Einführung des E-Rezepts in Deutschland zu profitieren.
Große Hoffnungen hatte sich Shop Apotheke auf die flächendeckende Einführung des elektronischen Rezepts gemacht. Als der ursprünglich für den Jahreswechsel vorgesehene Start dann vom Bundesgesundheitsministerium verschoben wurde, war das Unternehmen - wie andere Online-Arzneimittelhändler auch - an der Börse weiter unter Druck geraten. Konzernchef Stefan Feltens ist laut der Mitteilung jedoch zuversichtlich, dass die Einführung des elektronischen Rezepts im Laufe der kommenden Monate bundesweit vorangetrieben wird.
Erst kürzlich befanden die Gesellschafter der für das Projekt federführenden Gesellschaft Gematik über einen neuen Zeitplan. Unter anderem müssen alle Apotheken ab dem 1. September das E-Rezept akzeptieren. Verbindlichkeit für Mediziner gibt es zunächst aber nicht. Dabei wird aber gehofft, dass sich den zwei Pilotregionen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein immer mehr Ärzte und Kliniken deutschlandweit anschließen werden. Ab Dezember würde das E-Rezept dann verbindlich, sollten die Gematik-Gesellschafter die regionale Einführung als Erfolg werten.
So reagiert die Shop Apotheke-Aktie
Starke Quartalszahlen der Shop Apotheke haben am Dienstag an der Börse für Erleichterung gesorgt. Der Kurs der Aktie schnellte in der Spitze um fast 15 Prozent nach oben, nachdem er am Vortag noch auf den niedrigsten Stand seit knapp zwei Monaten gefallen war. Zum Handelsschluss betrug der Kursgewinn via XETRA 12,12 auf 88,64 Euro, das bedeutete Platz eins im SDAX der kleineren Börsentitel. An der Züricher Börse legten die Papiere des Wettbewerbers Zur Rose um 3,26 Prozent zu auf 76 Franken.
Dank einer großen Nachfrage nach nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten stieg der Konzernumsatz des Online-Arzneimittelhändlers im zweiten Quartal um 15 Prozent. Zum Ende des ersten Halbjahres beläuft sich die Zahl der aktiven Kunden auf 8,6 Millionen, das sind 0,3 Millionen mehr als im zweiten Quartal. Die Zielvorgaben für das Geschäftsjahr 2022 bestätigt der Vorstand.
Das Unternehmen scheine das Schlimmste hinter sich zu haben, schrieb Analyst Daniel Grigat vom Investmenthaus Stifel. Das beschleunigte Umsatzwachstum in einem schwierigen Marktumfeld sei ermutigend, auch wenn er mit noch mehr Umsatz gerechnet habe. Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten habe vom ersten zum zweiten Quartal um zehn Prozent zugelegt. Auch das sei ermutigend, denn im vergleichbaren Vorjahreszeitraum sei der entsprechende Umsatz noch um mehr als 30 Prozent eingebrochen.
Der Aktienkurs der Shop Apotheke hatte vom Zwischenhoch Ende November bei knapp 166 Euro bis zum Tief Anfang März bei gut 65 Euro mehr als 60 Prozent eingebüßt. Er fiel in dieser Schwächephase der Entzauberung der einstigen Corona-Profiteure zum Opfer, zu denen etwa auch Delivery Hero, HelloFresh und Zalando gehörten. Bei der Shop Apotheke kamen zeitweise Logistikprobleme erschwerend hinzu und die Tatsache, dass sich mit dem elektronischen Rezept die Einführung eines Hoffnungsträgers immer wieder verzögerte.
Der starke Kursanstieg von Shop Apotheke an diesem Dienstag könnte in Teilen auch sogenannten Short-Eindeckungen geschuldet sein. Anleger, die auf fallende Kurse gesetzt haben, müssen diese leer verkauften Aktien am Markt zurückkaufen, was den Kurs zusätzlich antreibt. Laut den Angaben des Bundesanzeigers waren zuletzt Leerverkäufer in der Höhe von knapp 4 Prozent des Aktienkapitals aktiv.
Aus charttechnischer Sicht könnte sich die Lage wieder etwas aufhellen. Denn mit Kursen über 88 Euro liegt die Aktie wieder über der 50-Tage-Linie, die als mittelfristiger Trendindikator gilt.
/mne/ngu/stk
SEVENUM (dpa-AFX)
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