Prognose bestätigt |
05.04.2022 17:53:00
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Shop Apotheke-Aktie gibt Gas: Shop Apotheke verzeichnet Umsatzplus
Nach vorläufigen Berechnungen legte der Umsatz von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 Prozent auf 305 Millionen Euro zu, wie Shop Apotheke im niederländischen Sevenum mitteilte. Damit kann das Unternehmen das zweite Jahresviertel infolge wieder wachsen, nachdem es im dritten Quartal 2021 einen leichten Rückschlag gegeben hatte.
Die Zahl der aktiven Kunden wuchs im Berichtszeitraum um 400 000 auf 8,3 Millionen zum Quartalsende, was den Angaben zufolge einem Plus von 1,5 Millionen im Jahresvergleich entspricht.
Während die Online-Apotheke ihren Umsatz konzernweit mit verschreibungsfreien Medikamenten zum Jahresstart im Vergleich um 14,7 Prozent steigern konnte, trug hierzu der deutschsprachige Markt vergleichsweise wenig bei. Das entsprechende Plus in der sogenannten Dach-Region mit den Märkten Deutschland, Österreich, Schweiz lag bei lediglich 1,7 Prozent.
Der Erlös mit rezeptflichtigen Produkten brach in der Region sogar um knapp ein Drittel auf 30 Millionen Euro ein. Das Vorjahresquartal sei jedoch vergleichsweise stark ausgefallen, hieß es vom Unternehmen dazu. Zudem hatte der Vorstand bereits mit einer "Bodenbildung" gerechnet: Mittlerweile seit drei Quartalen liege der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Medikamenten konzernweit auf ähnlich hohem Niveau.
Shop Apotheke hatte sich große Hoffnungen auf die flächendeckende Einführung des elektronischen Rezepts gemacht. Als der ursprünglich für den Jahreswechsel vorgesehene Start dann vom Bundesgesundheitsministerium verschoben wurde, war das Unternehmen - wie andere Online-Arzneimittelhändler auch - an der Börse weiter unter Druck geraten. Konzernchef Stefan Feltens ist laut der Mitteilung jedoch zuversichtlich, "dass die Zahl der wöchentlichen Verschreibungen weiter zunehmen wird", denn das Unternehmen sehe Fortschritte bei der Einführung des E-Rezepts in Deutschland.
Dynamischer als die ursprünglichen Kernmärkte entwickelte sich im ersten Quartal erneut das internationale Segment mit den Märkten Belgien, Frankreich, Italien und den Niederlanden - dort betrug das Erlösplus knapp 31 Prozent. Die international stark wachsenden Märkte spielen beim geplanten Unternehmensausbau eine gewichtige Rolle. So entsteht beispielsweise in Mailand ein erstes Distributionszentrum außerhalb der Niederlande - Angaben von Anfang März zufolge soll es im Sommer an den Start gehen.
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine unterstrich Feltens, Shop Apotheke sei gut aufgestellt, die Belieferung mit Medikamenten in seinen sieben Märkten "tagtäglich zu gewährleisten".
Für das Geschäftsjahr 2022 bestätigt der Vorstand am Dienstag die Prognose. Für das laufende Jahr peilt der SDAX-Konzern bei den nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ein Umsatzplus von 15 bis 25 Prozent an. Die bereinigte Ebitda-Marge soll minus 1,5 bis plus 1,5 Prozent betragen. Im Jahr 2021 war Shop Apotheke wegen zeitweiser Engpässe in der Logistik operativ in die Verlustzone gerutscht.
Die endgültigen Zahlen zum ersten Quartal will das Unternehmen am 5. Mai präsentieren.
Eckzahlen der Shop Apotheke treiben an - Zur Rose profitiert
Ein laut Analysten "solides Wachstum" im ersten Quartal hat den Aktien der Shop Apotheke am Dienstag starken Auftrieb verliehen. Die Anteilsscheine des Online-Medikamentenhändlers bauten ihre moderaten Vortagesgewinne kräftig aus und stiegen auf das höchste Niveau seit Mitte Februar. Zugleich übersprangen sie auch wieder die 50-Tage-Linie bei etwas unter 90,50 Euro, die charttechnisch interessierten Anlegern den mittelfristigen Trend signalisiert.
Am Nachmittag gewinnen sie an der SDAX-Spitze zeitweise 11,11 Prozent auf 93,04 Euro und erholten sich damit weiter von ihrem im Zuge des Ukraine-Kriegs erreichten Tief von Anfang März. Zum Handelsende notierten sie noch 3,44 Prozent höher bei 86,62 Euro. Auf diesem niedrigsten Niveau seit Mai 2020 hatten sie im noch jungen Jahr mehr als 40 Prozent verloren - aktuell liegen die Papiere seit Jahresbeginn noch mit 16 Prozent im Minus.
Die Anteile an der Schweizer Konkurrentin Zur Rose, die im laufenden Jahr ebenfalls stark abgesackt sind, wurden an diesem Dienstag durch die Eckzahlen der Shop Apotheke mit nach oben gezogen. Die Anteile der DocMorris-Mutter stiegen an der SIX letztlich um 2,59 Prozent auf 138,60 Franken.
Analyst Volker Bosse von der Baader Bank attestierte der Shop Apotheke ein "solides Wachstum". Eine TV-Kampagne habe dem Deutschland-Geschäft zudem einen positiven Start in den April beschert, lobte er und verwies zudem auf den bestätigten Jahresausblick. Analyst Michael Heider von Warburg Research dagegen hält die gemeldeten Umsatzzahlen zwar nicht für Kurstreiber, die Aktien seien jedoch günstig derzeit bewertet. Eine starke Kursreaktion erwartet er in Zukunft vor allem im Falle von positiven Nachrichten zur Einführung des elektronischen Rezepts (E-Rezept).
Die Experten des Analysehauses Kepler nannten die Entwicklung der Shop Apotheke dagegen schwach. Das Erlösplus mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten habe im ersten Quartal nur das untere Ende der diesjährigen prozentualen Zielspanne von 15 bis 25 Prozent erreicht und liege deutlich unter dem Vorjahreswert, monierten sie. Die Umsätze mit verschreibungspflichtigen Produkten hätten dagegen wohl den Boden erreicht. Sie halten das E-Rezept außerdem vorerst eher für einen Unsicherheitsfaktor, da der Zeitrahmen der Einführung nach wie vor unklar sei.
SEVENUM/FRANKFURT (dpa-AFX)
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