11.08.2016 07:44:46

Schwaches Handelsgeschäft belastet RWE im Halbjahr

   Von Jenny Busche

   FRANKFURT (Dow Jones)--Deutliche Verluste im Handelsgeschäft belasten RWE: Das Betriebsergebnis sank im ersten Halbjahr um 7 Prozent. Der bereinigte Nettogewinn stieg hingegen aufgrund eines Sondereffekts. Für das Gesamtjahr rechnet der Energiekonzern weiterhin mit einem Rückgang der Ergebnisse.

   Das Betriebsergebnis fiel in der Zeit von Januar bis Juni von 2,03 Milliarden auf 1,88 Milliarden Euro. Damit blieb RWE hinter den Erwartungen der Analysten zurück: Die von Dow Jones Newswires befragten Branchenexperten hatten im Schnitt mit einem stabilen Ergebnis gerechnet.

   Im Geschäft mit der konventionellen Stromerzeugung, das unter den niedrigen Börsenstrompreisen leidet, verbesserte der Konzern sein operatives Ergebnis um mehr als ein Drittel auf 390 Millionen Euro. Positiv wirkte sich das laufende Sparprogramm aus. Zudem profitierte die Sparte von Einmaleffekten aus dem Verkauf von Grundstücken.

   In der Handelssparte schrieb RWE einen operativen Verlust von 156 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte an der Stelle noch ein Gewinn von 73 Millionen Euro gestanden. Im ersten Quartal dieses Jahres hatte RWE im Handelsgeschäft ein überraschend starkes Ergebnis erzielt.

   Das um Sondereffekte bereinigte konzernweite Nettoergebnis stieg von 543 Millionen auf 598 Millionen Euro. Grund dafür war eine ungewöhnlich niedrige Steuerquote.

   Für das laufende Jahr ist RWE weiter pessimistisch. Das EBITDA soll um bis zu ein Viertel auf 5,2 bis 5,5 Milliarden Euro sinken. Das Betriebsergebnis wird nach den Erwartungen des Konzerns um bis zu 27 Prozent auf 2,8 bis 3,1 Milliarden Euro sinken. Das bereinigte Nettoergebnis wird laut Prognose im schlimmsten Fall um mehr als die Hälfte zurückgehen: Der Konzern rechnet mit einem Wert von 500 bis 700 Millionen Euro.

   Beim Konzernumbau liegt RWE nach eigenen Angaben "weiter voll im Zeitplan". RWE hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, angesichts der Umwälzungen auf den Strommärkten seine Zukunftsaktivitäten vom schwierigen Kraftwerksgeschäft zu trennen. Ende des Jahres will der Konzern 10 Prozent der Anteile an der neuen Ökostromtochter Innogy über eine Kapitalerhöhung an die Börse bringen und mit den Erlösen Wachstumsinvestitionen finanzieren.

   Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com

   DJG/jen/smh

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   August 11, 2016 01:14 ET (05:14 GMT)

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