30.06.2013 21:17:58

Schwäbische Zeitung: Kommentar zum gescheiterten Vorstoß der schwäbischen Industrie- und Handelskammer zur Umbenennung Schwabens in Westbayern: Schnapsidee

Ravensburg (ots) - Der Heimat-Begriff floriert. Vielenorts entdecken die Deutschen ihre Städte, Dörfer und Landstriche neu. Sie suchen in Zeiten der Globalisierung überschaubare regionale Einheiten. Die Wissenschaft hat sich bereits mit dem Phänomen beschäftigt. Doch Andreas Kopton, Präsident der IHK Schwaben, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Er will den Bezirk Schwaben in Westbayern umtaufen. Seine Begründung: Schwaben werde von Geschäftspartnern der heimischen Wirtschaft immer wieder mit Baden-Württemberg verwechselt.

Tatsächlich war dies nie ein Problem - bis Kopton eines daraus machte. Was ihn tatsächlich antreibt, ist unklar. Vielleicht Profilierungssucht? Möglicherweise kommt der Gedanke ursprünglich aus der Großindustrie oder dem internationalen Finanzgeschäft. Diese kennen im Gegensatz zu mittelständischen Unternehmen oft keine Heimat mehr. Würden sie wirklich hinter dem Vorstoß stecken, wäre der nächste Schritt programmiert: erst Westbayern, dann auf Englisch West-Bavaria - oder gleich South Germany oder Central Europe. Eine erschreckende Vorstellung.

Heimat muss Heimat bleiben. Und dies hat sich auch in den Namen der entsprechenden Landstriche widerzuspiegeln.

Originaltext: Schwäbische Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/102275 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2

Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de

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