03.10.2013 21:20:58
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Schwäbische Zeitung: Es geht um die Macht - Leitartikel
Die sachlich gebotenen Fusionsversuche von kleineren Ländern zu einem größeren sind bislang krachend gescheitert. Etwa die Idee eines Nordstaates oder die Gründung eines Gebildes Berlin-Brandenburg. In der Regel wird dann der Föderalismus, also die bundesstaatliche Ordnung, als Heiligtum erklärt, das eine Erfolgsgarantie für die Zukunft darstelle. Deshalb sei der Hinweis gestattet, dass wahrscheinlich außer den Bremern niemand so richtig erklären kann, warum diese chronisch verschuldete Stadt nicht etwa in Niedersachsen aufgehen sollte. Und was für Bremen gilt, gilt auch für andere Bundesländer.
Aber so weit ist die Debatte ohnehin noch nicht gediehen. Jetzt geht es vorrangig um die Bildungs- und Finanzpolitik in den kommenden zehn Jahren. Kooperationsverbote zwischen Bund und Ländern an den Hochschulen oder die Neuregelung des Länderfinanzausgleiches nach dem Auslaufen des Solidarpaktes II sind konkrete Stichpunkte.
Viel wird beim Thema Föderalismus davon abhängen, welche Parteien die nächste Bundesregierung stellen werden. Sollte es zu der mehrheitlich erwarteten Großen Koalition zwischen Union und SPD kommen, dann könnte ein solch umfängliches Reformvorhaben tatsächlich angegangen werden. Schon 2005 hatte die Große Koalition ein Reformpaket erarbeitet, das dann 2006 in beiden Parlamentskammern mit der notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit verabschiedet wurde.
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