Nach wochenlangen Gerüchten 10.10.2016 17:00:47

San'an bestätigt Interesse an OSRAM

Das Unternehmen sei an OSRAM herangetreten, um über eine mögliche Übernahme oder eine andere Form der Kooperation zu sprechen, hieß es in einer Stellungnahme an die Shanghai Stock Exchange. Es habe ein Treffen gegeben, jedoch gebe es noch keine Details einer potenziellen Transaktion zu berichten. San'an erklärte zudem, der Ausgang der Gespräche sei "signifikant" unsicher. OSRAM wollte sich dazu nicht äußern.

Eine mögliche Transaktion wäre die größte Übernahme eines deutschen Unternehmens durch einen chinesischen Käufer in diesem, von neuen Rekorden geprägten Jahr: Auf Basis der aktuellen Marktkapitalisierung von OSRAM könnte ein Deal mehr als 6 Milliarden Euro wert sein.

Chinesen kaufen im Wochentakt

Eine Offerte würde die Einkaufstour chinesischer Unternehmen in Deutschland fortsetzen, die seit Januar im Schnitt fast einmal pro Woche hierzulande eine Akquisition getätigt haben. Laut Daten von Dealogic haben chinesische Käufer 2016 bislang insgesamt fast 11 Milliarden US-Dollar für deutsche Firmen ausgegeben. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2014 lag bei 2,6 Milliarden Dollar.

Chinas Appetit hat auch die Bundesregierung alarmiert. Die hatte zweitweise sogar erwogen, mit einem europäischen Konsortium ein Gegegengebot für den Roboterbauer KUKA vorzulegen, damit dieser nicht an die chinesische Midea Group verkauft würde. Das Konsortium kam allerdings nie zustande und Midea hat die 5 Milliarden Dollar schwere KUKA-Übernahme in diesem Sommer abgeschlossen.

Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte am Montag, eine Offerte für OSRAM sei "ein unternehmerischer Vorgang, den wir nicht weiter kommentieren können."

Seit Wochen kursieren Gerüchte, die ehemalige Siemens-Tochter könnte Ziel einer Übernahmeofferte aus China sein. Zuletzt hatte es geheißen, San'an Optoelectronics könnte bis Mitte Oktober ein "qualifiziertes" Angebot für den Lichtkonzern mit Sitz in München vorlegen. OSRAM beschäftigt etwa 33.000 Mitarbeiter und erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von fast 5,6 Milliarden Euro.

Die Siemens AG ist nach der Ausgliederung von OSRAM über die Börse 2013 noch mit mehr als 17 Prozent an dem Unternehmen beteiligt.

Von Natali Schwab und William Wilkes

FRANKFURT (Dow Jones)

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