11.08.2016 12:18:45

RWE-Chef sieht wesentliche Details bei Atomdeal noch nicht geklärt

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Der Streit zwischen RWE und der deutschen Bundesregierung über die Kosten des Atomausstiegs ist noch nicht gelöst: "Wesentliche Details sind noch nicht geklärt", sagte Konzernchef Peter Terium am Donnerstag bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Dabei geht es nach Teriums Worten um den "Haftungsübergang" und die genauen Beträge, die die einzelnen Unternehmen zahlen sollen. Auch der Zeitpunkt der Zahlung müsse noch geklärt werden. RWE sei weiter in "konstruktiven" Gesprächen mit der Bundesregierung.

   Eon-Chef Johannes Teyssen hatte den von der Regierung übernommenen Vorschlag der Atomkommission am Mittwoch als "alternativlos" bezeichnet. Sein Konzern sei grundsätzlich bereit, den Weg der Kommission mitzugehen.

Atomkonzerne müssen 17,2 Milliarden plus Zuschlag einbringen Nach der Empfehlung des Gremiums sollen die Atomkonzerne in Deutschland ihre Rückstellungen von 17,2 Milliarden Euro für die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls in einen öffentlich-rechtlichen Fonds einbringen und einen Zuschlag von 6,1 Milliarden Euro für mögliche Kostensteigerungen zahlen, mit dem sie sich ihrer Haftung entledigen würden.

   RWE hatte die eigenen Kosten in einer ersten Schätzung mit 6,7 Milliarden Euro beziffert. Den darin enthaltene Risikoaufschlag von 1,7 Milliarden Euro hatte der Konzern als zu hoch bezeichnet. Terium bekräftigte am Donnerstag dennoch, dass der Konzern zur Finanzierung weitere Anteile an seiner Tochter Innogy verkaufen könne. "Das dürfte durchaus reichen", sagte der RWE-Chef.

   RWE will 10 Prozent der Anteile an seiner neuen Tochter, in der das Geschäft mit erneuerbaren Energien, Netzen und Vertrieb gebündelt ist, im vierten Quartal über eine Kapitalerhöhung an die Börse bringen.

   Ob RWE auch eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Kosten für den Atomausstieg in Betracht zieht, ließ Terium offen. "Wir haben das Wort Kapitalerhöhung ganz bewusst nicht genutzt", sagte der Konzernchef nur. Konkurrent Eon hatte in dem Zusammenhang eine Kapitalerhöhung als Möglichkeit genannt.

Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com

   DJG/jen/kgb

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   August 11, 2016 05:48 ET (09:48 GMT)

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