EURONEXT 100
15.03.2013 17:50:46
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ROUNDUP: Zukunft für Transporterprojekt zwischen VW und Daimler bleibt nebulös
Der VW-Crafter ist bis auf Motoren und Getriebe fast identisch mit dem Mercedes-Sprinter. Daimler baut beide Varianten in seinen Werken Düsseldorf und Ludwigsfelde. Hinter vorgehaltener Hand heißt es, dass das Auslaufen der bis 2016 besiegelten Partnerschaft im Grundsatz schon beschlossene Sache sei. Offiziell ist alles offen.
VW will die Planung für den neuen Crafter in Eigenregie führen. Auch ohne das Aus mit Daimler zu benennen, fand Scholz deutliche Worte: "Die Aussage, die wir hier getroffen haben - dass wir ein eigenes Produkt entwickeln - ist ja schon einmal ein Statement."
Intern ist damit das Rennen um den Auftrag zum Bau des Crafter längst entbrannt. Kandidaten sind neben dem traditionsreichen VW-Werk in Hannover-Stöcken laut Medienberichten auch Standorte in Osteuropa oder in der Türkei. Scholz sagte dazu: "Ja, wir entwickeln derzeit mit Nachdruck einen eigenen Crafter-Nachfolger. Nein, darüber hinaus ist noch nicht entschieden, wo wir dieses Modell fertigen werden."
Scholz wollte sich nicht näher dazu äußern, wann das endgültige Ende mit Daimler offiziell spruchreif werden könnte. Dafür sei es zu früh. Auch Daimler in Stuttgart wollte am Freitag nichts Neues sagen. Branchenkenner sehen den Knackpunkt darin, wie schnell VWN überhaupt so weit sein könnte, ohne Daimler einen Crafter ganz allein vom Band rollen zu lassen. Sollte es 2016 noch nicht so weit sein, dürfte sich Daimler kaum dazu bereiterklären, den Vertrag nur übergangsweise zu verlängern. Die Schwaben verkaufen bisher deutlich mehr Sprinter als VW Crafter. Trotz Partnerschaft herrscht also auch Konkurrenz.
Die Niedersachsen wollen ihre leichten Nutzfahrzeuge weiter internationalisieren und beispielsweise den Großtransporter Crafter in den USA vermarkten, wo der gesamte Konzern noch Luft nach oben hat. Der Markt Nordamerika und die Auslegung des neuen Crafter darauf spiele eine wichtige Rolle, bestätigte Scholz am Freitag.
Für getrennte Wege ohne Daimler spricht auch eine familieninterne Regelung mit dem Münchner Lastwagenbauer MAN. Daimler bestätigte jüngst, mit seinem Partner Renault über Alternativen zu verhandeln.
Scholz wollte sich zum Wettrennen um den Produktionsauftrag und mögliche Vorteile von Auslandsstandorten mit niedrigeren Lohnkosten nicht äußern. "Wir sind in der Diskussion. Aber Sie können sich vorstellen, dass das sensible Diskussionen sind", sagte der Manager.
Im gesamten Geschäft rechnet Scholz für 2013 mit einem schärferen Wettbewerb. Europa bleibe weiter konjunkturell unter Druck und unsicher. Zudem dränge der Wettbewerb absehbar mit neuen Produkten im Segment der kleinen und großen Transporter auf den Markt. Konkrete Aussagen zu Prognosen für Umsatz, Absatz und Ergebnis vermied Scholz./loh/DP/ep
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