19.10.2023 13:20:38
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ROUNDUP: Zahl der Betten für Kinder in Krankenhäusern 2022 auf Tiefstand
WIESBADEN (dpa-AFX) - In den Krankenhäusern in Deutschland stehen immer weniger Betten für Kinder zur Verfügung. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete, wurden in den vergangenen zehn Jahren bundesweit insgesamt rund 1100 Krankenhausbetten in speziellen Kinderfachabteilungen abgebaut. Das entspricht einem Rückgang von vier Prozent.
Im Jahr 2022 wurden rund 25 800 Betten zur Behandlung von Kindern registriert - das sei der niedrigste Stand der vergangenen zehn Jahre. Im Jahr 2012 hatte es noch etwa 26 900 Krankenhausbetten in der Kindermedizin gegeben.
Die Ausnahme bildet dabei die Kinder- und Jugendpsychiatrie: hier kamen in diesem Zeitraum gut 900 Betten hinzu. Auch bei der Auslastung zeigte die Kinder- und Jugendpsychiatrie deutliche Unterschiede: Hier waren die Betten zu 83 Prozent ausgelastet.
In der Pädiatrie als größter Kinderfachabteilung sank die Auslastung hingegen von 62 Prozent im Jahr 2012 auf 58 Prozent im Jahr 2022. Die niedrigere Bettenauslastung der vergangenen Jahre stehe dabei auch im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie, hieß es. Zudem sind Klinikbetten in der Kindermedizin den Angaben zufolge weniger ausgelastet als Krankenhausbetten insgesamt: Während die Kinderfachabteilungen im Jahr 2022 Auslastungsquoten zwischen 56 Prozent in der Kinderchirurgie und 64 Prozent in der Neonatologie verzeichneten, lag die Bettenauslastung in den Krankenhäusern insgesamt bei 69 Prozent.
Die Zahl der Intensivbetten in Kinderfachabteilungen ist in den vergangenen zehn Jahren dagegen nur in geringem Maß zurückgegangen. 2022 gab es mit knapp 2 800 Intensivbetten gut 20 weniger als zehn Jahre zuvor. Intensivbetten machten damit zuletzt elf Prozent aller Krankenhausbetten in der Kindermedizin aus, hieß es.
Die Zahl der Kinderärztinnen und -ärzte in Deutschland hat dagegen in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen: Ende 2022 waren nach Daten der Bundesärztekammer in den Krankenhäusern und Praxen hierzulande gut 14 800 Ärztinnen und Ärzte behandelnd in der Kindermedizin tätig - 55 Prozent davon ambulant und 45 Prozent stationär. Zehn Jahre zuvor hatte die Zahl bei gut 12 000 gelegen. Das entspricht einem Anstieg von 24 Prozent.
Dieser Anstieg steht jedoch nicht immer für eine Zunahme der Behandlungskapazitäten, hieß es. Gründe dafür seien neben der steigenden Arbeitsbelastung in der Kindermedizin auch strukturelle Änderungen wie etwa eine zunehmende Teilzeittätigkeit der Ärztinnen und Ärzte. Zudem dürften viele Kinderärztinnen und -ärzte in Krankenhäusern und Praxen in den kommenden Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden: Ende 2022 waren 22 Prozent von ihnen 60 Jahre oder älter. Ende 2012 hatte dieser Anteil bei 16 Prozent gelegen.
An kleinen Patienten mangelt es dagegen rein rechnerisch nicht: Während es Ende 2012 noch knapp 10,7 Millionen Kinder im Alter bis einschließlich 14 Jahren gab, waren es Ende 2022 etwa 11,9 Millionen. Die Zahl der Kinder in Deutschland ist damit nach Angaben des Bundesamtes innerhalb von zehn Jahren um zwölf Prozent gestiegen./czy/DP/jha

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