30.09.2008 14:27:00

ROUNDUP: Politischer Druck auf Telekom wegen Callcenter-Schließung steigt

        BONN (dpa-AFX) - Der politische Druck auf die Telekom-Führung wegen der geplanten Schließung von 39 Callcentern steigt. Nachdem die Bürgermeister der betroffenen Städte bereits von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) ein Eingreifen gefordert hatten, appelliert nun der Deutsche Städtetag an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Wir sehen den Bund als den größten Anteilseigner der Deutschen Telekom in der Pflicht, sich für ein beschäftigungspolitisch verantwortliches Handeln des Konzerns besonders einzusetzen", schreibt der Präsident des Deutschen Städtetags, Christian Ude, in einem der Finanznachrichten-Agentur dpa-AFX vorliegenden Brief an die Kanzlerin.

    Die Telekom will den Betrieb der Callcenter rentabler machen und daher rund 18.000 Mitarbeiter an Standorten in 24 Städten bündeln. Betroffen ist knapp die Hälfte der Beschäftigten. Der Städtetag befürchtet, dass bei dem Umbau Stellen verloren gehen könnten. Es sei absehbar, dass die Telekom für einen "erheblichen Teil" der Mitarbeiter keine vergleichbaren Arbeitsplätze in zumutbarer Entfernung zum Wohnort zur Verfügung stellen könne, schreibt Ude. Die Kanzlerin solle sich gegenüber der Unternehmensführung für eine Überprüfung der Pläne verwenden. Bei der Telekom war niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

    Unterstützung finden die Kommunen bei der SPD-Bundestagsfraktion, die in einer Stellungnahme Mitte September den Umbau kritisiert hatte. Nach einem Treffen mit Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger in der vergangenen Woche verschärfte sich der Ton. Der SPD-Abgeordnete Klaus Barthel bezeichnete Sattelbergers Begründung der Pläne anschließend als "völlig unglaubwürdig". Teilnehmer des Treffens sagten, dass die Abgeordneten nun den Druck auf Finanzminister Steinbrück erhöhen wollten. Es werde Zeit, dass er Druck auf den Konzernvorstand erhöhe, die Pläne zu ändern. Der Bund ist mit 32 Prozent der größte Anteilseigner des Bonner Konzerns.

    Am Mittwoch wollen Vertreter von Telekom und Arbeitnehmerseite erstmals zu Gespräche über die geplante Umstrukturierung zusammentreffen. Zwei weitere Verhandlungsrunden sind für Mitte Oktober geplant. Sollte kein Interessenausgleich zustande kommen, dann soll eine Einigungsstelle den Konflikt lösen. Die Gewerkschaft ver.di kritisierte die Pläne, da die Betroffenen längere Fahrten zur Arbeit in Kauf nehmen müssten. Vor allem für Teilzeitkräfte lohnt sich aus Sicht von ver.di die Beschäftigung nicht mehr./mur/wiz

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Deutsche Telekom AGmehr Analysen

11:17 Deutsche Telekom Buy Deutsche Bank AG
23.01.25 Deutsche Telekom Outperform Bernstein Research
22.01.25 Deutsche Telekom Overweight JP Morgan Chase & Co.
09.01.25 Deutsche Telekom Buy UBS AG
10.12.24 Deutsche Telekom Overweight Barclays Capital
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Deutsche Telekom AG 29,36 -2,46% Deutsche Telekom AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 21 392,37 -0,09%
STOXX 50 4 525,69 0,10%
EURO STOXX 50 5 216,50 -0,02%
Prime All Share 8 257,57 -0,01%
HDAX 11 104,55 -0,06%
CDAX 1 816,38 0,00%
DivDAX 191,31 0,43%
NYSE International 100 7 735,01 0,75%
EURO STOXX 534,04 0,03%