ROUNDUP: HUGO BOSS erwartet 2009 weniger Umsatz

        METZINGEN (dpa-AFX) - Der Modekonzern HUGO BOSS  hat im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits die Auswirkungen der weltweiten Rezession zu spüren bekommen und erwartet im laufenden Jahr einen Umsatzrückgang. 2009 werde kein einfaches Jahr werden. Angesichts der schwachen wirtschaftlichen Lage sei mit einer rückläufigen Umsatzentwicklung zu rechnen, teilte der Konzern am Donnerstag in Metzingen mit. Die operative Marge (EBITDA) soll dennoch zulegen. HUGO BOSS will künftig stärker auf die Kosten achten. Die geplanten Investitionen sollen auf das Niveau der Vorjahre sinken. Darüber hinaus will HUGO BOSS stärker außerhalb Europas expandieren. Im Blick hat der Konzern Amerika und die Schwellenländer Asiens. Die Aktie gewann am Vormittag rund 1,4 Prozent und entwickelte sich besser als der MDAX .

    Die weitere Geschäftsentwicklung macht das Unternehmen aber stark von der Wirtschaftsentwicklung abhängig. Sollte sich 2010 die konjunkturelle Lage verbessern, dann sei im Konzern auch wieder mit einem Umsatzwachstum zu rechnen. Umgekehrt hätte ein Verschlimmern der Rezession negative Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn.

    Im vergangenen Jahr hatte das vom Finanzinvestor Permira kontrollierte Unternehmen einen Rückgang beim Konzerngewinn um 27 Prozent auf 112 Millionen Euro verbucht. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank von 220 auf 190 Millionen Euro. Belastet hatten neben der Wirtschaftskrise auch die Abfindungen für eine ganze Reihe von ausgeschiedenen Top-Managern. Vor Sonderposten belief sich das EBIT auf 226,5 Millionen Euro und lag damit etwas über der Ziellatte des Unternehmens. Beim Umsatz konnte HUGO BOSS um drei Prozent auf 1,686 Milliarden Euro zulegen. Die von dpa-AFX befragten Analysten hatten im Schnitt mit weniger Umsatz, aber auch mit mehr Gewinn gerechnet.

    NIEDRIGERE DIVIDENDE

    Die Dividende wird wie bereits von HUGO BOSS angekündigt, in diesem Jahr niedriger ausfallen. Je Stammaktie sollen die Aktionäre 1,37 Euro und für die Vorzüge je 1,38 Euro erhalten, was einem Rückgang von 5,5 Prozent entspricht. Im Jahr zuvor hatte Permira eine hohe Sonderausschüttung durchgesetzt und mit diesem Schritt heftige Kritik ausgelöst.

    HUGO BOSS hatte im Herbst seine Prognose für 2008 senken müssen. In Zeiten klammer Kassen verkaufen sich Luxusgüter zunehmend schwerer. Vor allem das Geschäft in Deutschland, dem noch immer wichtigsten Einzelmarkt, lief schleppend. Auf heimischen Boden verbuchte HUGO BOSS im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von einem Prozent auf 357 Millionen Euro. Der Konzern hat bereits erste Maßnahmen in der Flaute ergriffen und 150 Stellen gestrichen. Gleichzeitig will der seit August 2008 amtierende neue Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs das Standbein im Ausland stärken, um unabhängiger von der konjunkturellen Entwicklung in einzelnen Regionen zu werden.

    Die besten Chancen wittert der Manager dabei in Amerika und Asien. Trotz der Turbulenzen auf dem amerikanischen Markt konnte HUGO BOSS in den USA seinen Umsatz in Euro um vier Prozent steigern. In der Region Asien/Pazifik wuchs HUGO BOSS um 21 Prozent auf 162 Millionen Euro, wobei das Plus in China mit 24 Prozent besonders deutlich ausfiel./she/tw