09.06.2009 08:42:00
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ROUNDUP: Heidelberger Druck rechnet mit anhaltendem Verlust - Aktie im Minus
Heidelberger Druck gehört zu den Unternehmen, die am stärksten von der Wirtschaftsflaute getroffen wurden. Schon vor mehr als einem Jahr gingen die Bestellungen zurück, weil bei den Druckern die Werbeaufträge ausblieben und die Banken keine Kredite mehr für neue Maschinen gaben. Das mündete schließlich in einem dramatischen Umsatzeinbruch und anhaltenden Verlusten. Eine kurzfristige Besserung der Lage schloss Konzernchef Schreier zuletzt immer wieder aus.
HOHER VERLUST
"Das Geschäftsjahr 2008/2009 war eines der schwierigsten in der Geschichte von Heidelberg", sagte Schreier zur Bilanz-Pressekonferenz. Das Minus summierte sich nach endgültigen Zahlen unterm Strich auf 249 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch 142 Millionen Euro verdient. Der Umsatz schmolz von knapp 3,7 auf 3,0 Milliarden Euro zusammen. Nur die wichtige Branchenmesse Drupa hatte ein noch weiteres Abgleiten verhindert. Angesichts der schwierigen Lage will das Unternehmen die Dividende ausfallen lassen.
"Das Unternehmen rechnet damit, dass die Investitionsbereitschaft von Druckereien in einigen Industrieländern in den kommenden Monaten nicht ansteigen und der Auftragseingang zunächst auf dem niedrigen Niveau der letzten zwei Quartale bleiben wird", hieß es. Daraus sei für 2009/2010 mit einem weiteren Umsatzrückgang zu rechnen. Für das erste Quartal alleine rechnet der Konzern ebenfalls mit einem "deutlichen Umsatzrückgang" und einem "deutlich negativen Ergebnis" der betrieblichen Tätigkeit.
FINANZIERUNG GESICHERT
Die Finanzierung sieht das Unternehmen allerdings als gesichert an. Mit den Banken habe man sich grundsätzlich geeinigt, sagte Finanzchef Dirk Kaliebe. Voraussetzung für die Umsetzung des Finanzierungskonzeptes sei allerdings die Gewährung von Sicherheiten durch das Konjunkturpaket II. Nach Angaben aus dem Umfeld des Unternehmens strebt Heidelberger Druck einen KfW-Kredit über rund 300 Millionen Euro und eine Bürgschaft von um die 400 Millionen Euro an. Der "Lenkungsausschuss Unternehmensfinanzierung" des Bundes hat den Antrag bereits abgenickt, der Haushaltsausschuss muss allerdings noch die Mittel freigeben. Auch vom Wirtschaftsausschuss des Landes Baden-Württemberg erwarte Heidelberger Druck die Entscheidung binnen Kürze, hieß es.
Mit einem Sparprogramm versucht Konzernchef Schreier zudem, den Geldverbrauch zu senken. Alle Leiharbeiter mussten bereits gehen, es herrscht Kurzarbeit. Nun soll jeder vierte der ehedem 20.000 Mitarbeiter gehen. Dabei wird es auch betriebsbedingte Kündigungen geben. Im laufenden Geschäftsjahr 2009/2010 erhofft sich Heidelberger Druck so Einsparungen insgesamt von 350 bis 380 Millionen Euro. Die Kosten etwa für Abfindungen hatte das Unternehmen weitgehend im vergangenen Jahr verbucht, was den Verlust in die Höhe hatte schnellen lassen./das/dct/tw
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