11.05.2013 16:57:35

ROUNDUP: G7-Finanzminister reden über Finanzreformen und Währungspolitik

    LONDON (dpa-AFX) - Die wackelige Lage der Weltwirtschaft hat die Gespräche beim Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der sieben wichtigsten westlichen Industrienationen in Großbritannien geprägt. Im Vorfeld hatte es massive Kritik am währungspolitischen Verhalten der japanischen Regierung und der Bank of Japan gegeben. Nachdem die japanische Währung die magische Marke von 100 Yen für einen US-Dollar durchbrochen hatte, machte das Wort "Währungskrieg" die Runde. Nach Angaben von Gesprächsteilnehmern sollte es aber zunächst keine internationalen Gegenmaßnahmen geben.

    Unmittelbar vor dem am Freitag gestarteten Treffen hatte der neue US-Finanzminister Jacob Lew einen Warnschuss in Richtung Japan abgegeben. "Die Welt hat deutlich gemacht, dass länderspezifische Werkzeuge, die dazu da sind, Wachstum im Inland zu erzeugen, innerhalb der Grenzen liegen, die die internationale Gemeinschaft für angebracht hält. Und dass eine Politik, die darauf zielt, Wechselkurse zu beeinflussen, das nicht ist", sagte Lew dem US-Sender CNBC.

    Kritiker werfen der Bank of Japan und der Regierung in Tokio vor, die Währung gezielt abzuwerten, um japanische Exporte in alle Welt zu verbilligen. Damit soll die stark auf Ausfuhren angewiesene, seit langer Zeit aber angeschlagene japanische Wirtschaft konkurrenzfähiger werden. Lew befürchtet eine internationale Abwärtsspirale als Reaktion auf die japanische Währungspolitik. Auch der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte sich indirekt kritisch geäußert. "Wir haben eine ausgewogene Politik in Europa", sagte er vor Beginn des Treffens, ohne Japan direkt zu erwähnen.

    Die Gespräche, die auch zur Vorbereitung des G8-Gipfels Mitte Juni in Nordirland dienen sollen, drehten sich nach Angaben von Teilnehmern vor allem um Reformen bei der Finanzmarktregulierung und um das Trockenlegen von Steueroasen. Der Gastgeber, Großbritanniens Finanzminister George Osborne, ermahnte die internationale Gemeinschaft in den Anstrengungen bei der Stabilisierung der Wirtschaftslage nicht nachzulassen. Die Erholung dürfe nicht als gegeben angenommen werden. "Wir müssen die internationale Wiederbelebung fördern", sagte Osborne.

    Nach Angaben aus Teilnehmerkreisen ging es bei der Zusammenkunft auf dem Landsitz Hartwell House auch um das Trockenlegen von Steueroasen sowie um die Haftung bei der Abwicklung internationaler Banken. Im Zentrum stand auch die Umsetzung der Finanzmarktregulierung nach den Regeln von Basel III./dm/DP/zb

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