09.01.2013 14:37:34

ROUNDUP/'FT'/: Europas Telekom-Konzerne erwägen Netz-Schulterschluss

    FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Europas große Telekom-Konzerne erwägen laut einem Zeitungsbericht einen Zusammenschluss ihrer Netze über nationale Grenzen hinweg. Die Idee sei bei einem Treffen von Konzernchefs EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia geboren worden, berichtete die "Financial Times" am Mittwoch unter Berufung auf eingeweihte Personen. Eine solche Kooperation würde allerdings viele technische, geschäftliche und auch regulatorische Fragen aufwerfen. Für die Verbraucher könnte das europaweit einheitliche Preise bringen.

 

    Die großen Telekom-Konzerne denken über eine stärkere Zusammenarbeit nach, um sich auf internationaler Bühne behaupten zu können. Andere große Märkte wie USA oder China werden von wenigen großen Anbietern beherrscht. In Europa ist der Telekom-Markt hingegen in eine Vielzahl von Ländern aufgeteilt, innerhalb derer sich zahlreiche Anbieter Konkurrenz machen.

 

    Die Aktien der großen europäischen Telekom-Konzerne reagierten positiv auf die Neuigkeiten. Die Papiere legten durch die Bank spürbar zu.

 

    Die Top-Manager unter anderem von Deutscher Telekom (Deutsche Telekom), France Telecom , Telefonica und Telecom Italia hatten bereits im November vergangenen Jahres über eine Konsolidierung in der Branche gesprochen, wie ein Sprecher von Almunia am Mittwoch in Brüssel bestätigte. Die Initiative müsse dabei aber von den Unternehmen ausgehen.

 

    Eine Überlegung sei die Zusammenlegung der Netz-Infrastruktur in einer neuen Firma, berichtete die "Financial Times". Sie könnte dann als eine Art Großhändler für die einzelnen Telekom-Konzerne auftreten, mit finanziellen Vorteilen für die Unternehmen, die ihre Netze eingebracht haben.

 

    Um ihre Profitabilität zu steigern und Geld für dringend benötigte Investitionen in neue Netze zusammenzubekommen, rufen Netzbetreiber seit Jahren nach einer Konsolidierung innerhalb der Länder. Das will Almunia nicht. Stattdessen signalisierte er Offenheit für Schulterschlüsse über nationale Grenzen hinweg. Die EU dringt schon seit Jahren auf einen durchlässigeren europäischen Telekom-Markt und macht unter anderem Druck auf die Roaming-Gebühren.

 

    Von der Deutschen Telekom war zu dem Bericht keine Stellungnahme zu erhalten. Ein Sprecher verwies auf den Branchenverband European Telecommunications Network Operators (ETNO) in Brüssel, der federführend die Überlegungen der Branche vorantreibt.

 

    Aus der Not der Netzbetreiber, die Kosten zu senken, und der Unmöglichkeit, sich innerhalb der Länder zu konsolidieren, könnte aus getrennten nationalen Märkten ein europäischer Markt entstehen. Branchenkenner bezweifeln indes, dass die EU-Kommission einen solchen Schulterschluss der Marktriesen in Europa genehmigen würde. In den Gesprächen mit Almunia sei es nicht um die Bildung eines pan-europäischen Netzes, sondern um grundsätzliche Fragen gegangen, erfuhr die dpa aus ENTO-Kreisen.

 

    Der europäische Branchenverband der Telekommunikationsindustrie mit 41 Mitgliedsunternehmen liegt seit Jahren im Clinch mit der Internet-Branche. Die Telekom-Konzerne möchten die Anbieter von Internetinhalten nach dem Prinzip "Sender zahlt" künftig zur Kasse bitten, weil sie zunehmende Datenmengen über die Netze schicken, sich aber nicht an den Netzinvestitionen beteiligten. Betroffen davon wären vor allem große Internetfirmen außerhalb Europas./fn/ls/stw

 

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachrichten zu Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Shmehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Shmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) 35,40 4,12% Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)
Deutsche Telekom AG 35,75 2,97% Deutsche Telekom AG
Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Sh 3,56 -1,11% Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Sh
Orange S.A. (ex France Télécom) 11,50 -0,13% Orange S.A. (ex France Télécom)
Telecom Italia S.p.A. (Risp.) 0,30 0,23% Telecom Italia S.p.A. (Risp.)
Telefonica S.A. (spons. ADRs) 4,22 -0,47% Telefonica S.A. (spons. ADRs)
Telefonica S.A. 4,29 0,09% Telefonica S.A.
TIM (ex Telecom Italia) 0,27 0,34% TIM (ex Telecom Italia)

Indizes in diesem Artikel

DAX 23 147,02 2,64%
STOXX 50 4 809,98 1,02%
EURO STOXX 50 5 540,69 1,41%
CAC 40 8 199,71 1,09%
IBEX 35 13 373,10 0,19%
MIBTEL -
MIB 30 20 571,00 -1,25%
EURONEXT 100 1 604,17 1,29%
Prime All Share 8 935,19 2,59%
HDAX 12 063,15 2,63%
CDAX 1 971,83 2,42%
DivDAX 208,74 1,72%
NYSE International 100 7 900,54 -0,85%
BOVESPA 129 005,00 0,00%
EURO STOXX 567,30 1,37%
DivDAX 530,00 1,72%
FTSE MIB 39 102,33 1,16%
SBF 120 6 188,40 1,08%
Next CAC 70 3 519,63 -0,50%