12.09.2014 13:46:48
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ROUNDUP: EnBW baut Stromgeschäft in der Türkei aus - neuer Windpark in Betrieb
ISTANBUL (dpa-AFX) - Strom aus Wind- und Wasserkraft in der Türkei soll für den badischen Energieversorger EnBW zu einer tragenden Säule beim Konzernumbau werden. Zusammen mit seinem türkischen Partner Borusan nahm EnBW jetzt einen zweiten Windpark in der Türkei in Betrieb. Der Start der Anlage in Balabanli sei ein wichtiges Zwischenziel, um mit dem türkischen Partner Borusan bis 2020 eine Kapazität von 2000 Megawatt aus erneuerbaren Energien aufzubauen, sagte EnBW-Vorstandschef Frank Mastiaux am Donnerstagabend in Istanbul.
In der westtürkischen Ortschaft Balabanli sollen 22 Windturbinen Strom für rund 43 000 Haushalte erzeugen. Zusammen mit einem ersten Windpark sowie zwei Wasserkraftwerken bietet das deutsch-türkische Gemeinschaftsunternehmen nun eine Leistung von 161 Megawatt. Zum Start der zweiten Windkraftanlage wurde auch der Grundstein für den Bau von fünf weiteren Windkraftprojekten mit einer Kapazität von insgesamt 207 Megawatt gelegt.
Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) bezeichnete die Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und der Türkei als "Erfolgsgeschichte". Im Beisein des türkischen Energieministers Taner Yildiz sagte Schmid, bei der Entwicklung neuer Möglichkeiten in der Energie- und Transportbranche stünden die Unternehmen aus dem Südwesten der Türkei zur Seite. "Gerade im Bereich der Windenergie stehen unsere Unternehmen für Spitzentechnologie und allerhöchsten Produktionsstandard", erklärt Schmid, der auch Aufsichtsratsmitglied von EnBW ist. "Und dieses Wissen und Können wollen wir teilen."
Das Gemeinschaftsunternehmen Borusan EnBW will Marktführer bei der Windkraft in der Türkei werden - zurzeit liegt das Gemeinschaftsunternehmen etwa auf Platz fünf. Die türkische Regierung will mit dem Ausbau der Wind- und Wasserkraft unabhängiger von Energieimporten werden. Die Türkei hat ein hohes Außenhandelsdefizit und ähnlich wie Deutschland keine eigenen Gas- oder Ölressourcen.
Was es in der Türkei genug gibt, ist Sonne. Allerdings werden Investitionen in der Solarenergie bislang eher zurückhaltend eingeschätzt - das liegt an Problemen bei der Einspeisung ins Netz und der vergleichsweise geringen Zahl von Einfamilienhäusern.
EnBW, drittgrößter Energieversorger in Deutschland, hatte im ersten Halbjahr deutliche Verluste erlitten - unterm Strich 735,1 Millionen Euro. Als Grund für den hohen Fehlbetrag waren Anfang August Wertberichtigungen auf Kraftwerke im Umfang von etwa 1,2 Milliarden Euro genannt worden. EnBW will sich bis 2020 neu erfinden und vor allem die Erzeugung von Strom aus Wind- und Wasserkraft ausbauen sowie neue Geschäftsfelder entwickeln./pz/DP/fbr
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