15.02.2017 20:55:41
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ROUNDUP: Deutsche Börse schafft Schlussspurt nach US-Wahl
ESCHBORN (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse hat das vergangene Jahr mit einem Schlussspurt beendet. Sie profitierte dabei vom regen Handel an den Finanzmärkten nach der US-Präsidentschaftswahl. Die Nettoerlöse legten um 8 Prozent auf 2,39 Milliarden Euro zu, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Eschborn bei Frankfurt mitteilte. Der operative Gewinn (Ebit) kletterte auch dank Kostensenkungen um 18 Prozent auf 1,11 Milliarden Euro. Unter dem Strich stieg der Gewinn im gleichen Maße auf 722 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen daran mit einer von 2,25 auf 2,35 Euro je Aktie gestiegenen Dividende beteiligt werden.
Die Anleger blieben gelassen. Im außerbörslichen Handel zeigte sich der Kurs der Deutsche-Börse-Aktie zuletzt kaum verändert.
EUREX UND CLEARSTREAM STARK
Nach einem starken ersten Halbjahr hatte sich das Handelsgeschäft im Sommer etwas abgeschwächt - viele Anleger hielten sich nach der Brexit-Entscheidung zunächst zurück. Nach dem Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl kam aber neuer Schwung in die Finanzmärkte - die Deutsche Börse verdient daran durch Gebühren. Im Schlussquartal alleine stiegen die Nettoerlöse um 12 Prozent.
Besonders stark liefen in Quartal und Gesamtjahr das Terminbörsensegment Eurex sowie die Abwicklungs- und Verwahrtochter Clearstream. Dagegen schwächelte der klassische Aktienhandel. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen erneut mit einem Gewinnwachstum von 10 bis 15 Prozent.
FUSION MIT LONDON
Derzeit versucht sich die Deutsche Börse im dritten Anlauf an einem Zusammenschluss mit der Londoner Börse (London Stock Exchange). Überschattet wird das Unterfangen von Ermittlungen gegen Börsenchef Carsten Kengeter wegen des Verdachts auf Insiderhandel. Kengeter soll auch das fusionierte Unternehmen führen. Zuvor kam den Börsenbetreibern schon die Entscheidung der Briten für einen Austritt aus der EU in die Quere.
Deutsche Börse und London Stock Exchange wollen den mit Abstand größten europäischen Börsenbetreiber schmieden, brauchen dazu aber noch die Zustimmung der EU-Wettbewerbshüter und der hessischen Börsenaufsicht. Hierzulande sorgt für Kritik, dass der rechtliche Sitz der geplanten Holding London sein soll - erst Recht nach dem Brexit-Votum.
VORWÜRFE GEGEN KONZERNCHEF
Verkompliziert wird die Lage durch die Vorwürfe gegen Kengeter: Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt gegen den Börsenchef wegen des Verdachts auf Insiderhandel. Kengeter hatte am 14. Dezember 2015 im Rahmen eines Vergütungsprogramms Deutsche-Börse-Anteile im Wert von 4,5 Millionen Euro gekauft. Zehn Wochen später, am 23. Februar 2016, machten Deutsche und Londoner Börse ihre Fusionsgespräche öffentlich. Die Aktienkurse stiegen in der Folge deutlich. Nach Erkenntnissen der Ermittler gab es schon im Sommer 2015 Gespräche der Leitungsebenen beider Unternehmen über eine Fusion. Die Staatsanwaltschaft wirft Kengeter vor, seine Aktiengeschäfte auf Grundlage dieser Insiderinformationen getätigt zu haben.
Der Aufsichtsratschef der Deutschen Börse, Joachim Faber, hatte die Vorwürfe gegen Kengeter als "haltlos" zurückgewiesen - die Konzernspitzen hätten sich erst in der zweiten Januarhälfte 2016 und damit nach dem Aktienkauf auf den Beginn von Verhandlungen über eine Fusion verständigt. Der gesamte Aufsichtsrat sprach Kengeter das Vertrauen aus./das/ben/he
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