05.07.2013 18:29:32

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax nach US-Arbeitsmarktdaten auf Talfahrt

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten aus den USA haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag auf steile Talfahrt geschickt. Experten werteten die US-Zahlen nahezu einstimmig als klares Signal dafür, dass die Notenbank Fed ihre ultralockere Geldpolitik tatsächlich bald eindämmen wird. Darauf habe der Markt empfindlich reagiert, hieß es.

    Der Dax (DAX), der am Morgen noch mit Gewinnen gestartet war, baute seine Verluste bis zum Abend deutlich aus und schloss am Ende mit einem Abschlag von 2,36 Prozent auf 7.806,00 Punkte. Damit hat der Dax auf Wochensicht knapp zwei Prozent verloren. Der MDAX (MDAX) gab am Freitag 1,04 Prozent auf 13.716,08 Punkte nach und der TecDax (TecDAX) sackte um 0,93 Prozent auf 952,42 Zähler ab.

SAP TROTZ FAST EINEM PROZENT MINUS NOCH AN DAX-SPITZE

    Am Vortag hatte die Garantie von EZB-Chef Mario Draghi auf nachhaltig niedrigere Zinsen die Märkte noch beflügelt. Dass in den USA mit 195.000 neuen Stellen die Arbeitsmarktdaten nun besser ausgefallen seien als gedacht, habe nun viele Investoren in der Annahme bestärkt, dass die US-Notenbank in der Tat den Fuß langsam vom Gas nehme, kommentierte Daniel Saurenz von Feingold Research. Sein Fazit: "Der Mix aus noch immer freundlicher Zinspolitik und einer moderat wachsenden US-Wirtschaft bleibt bestehen, dies ist ein ordentliches Umfeld für die Aktienmärkte. Entscheidend ist als nächstes nun ein guter Auftakt in die am Montag beginnende US-Quartalssaison."

    Im Dax wurden bis zum Abend die Karten noch einmal neu gemischt. Mit einem Abschlag von 0,96 Prozent auf 54,50 Euro schafften es die Titel von SAP an die Index-Spitze. Auch FMC (Fresenius Medical Care)-Aktien schlugen sich besser als der Markt und notierten mit einem Verlust von 0,98 Prozent ganz weit vorn. Eine vom US-Gesundheitsministerium geplante deutliche Kürzung der Erstattung für Dialysebehandlungen hat die Papiere seit Dienstag auf Talfahrt geschickt.

COMMERZBANK AM DAX-ENDE

    Ans Dax-Ende mit minus 4,83 Prozent wechselten Commerzbank, die am Vortag von den Anlegern favorisiert worden waren und auch am Morgen zunächst noch zu den Gewinnern gehört hatten. Ebenfalls hohe Verluste mit minus 3,36 Prozent verbuchten Adidas (adidas). Unternehmenschef Herbert Hainer bekräftigte in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeine Zeitung ("FAZ") die Ziele des Sportartikelherstellers für 2013. Die Adidas-Aktie konnte dies nur kurzfristig etwas stützen. Chemiewerte zählten ebenfalls zu den größten Verlierern mit einem Abschlag von 3,05 Prozent bei Linde. Auch K+Sund BASF notierten schwach.

    In die Titel von ThyssenKrupp kam nach einem Bericht der "FAZ" kräftig Bewegung, wonach ein Bankenkonsortium für September eine Kapitalerhöhung im Volumen von fast 790 Millionen Euro vorbereitet. Damit bekommen alte Spekulationen neue Nahrung. Thyssen-Titel, die mit dem Markt gefallen waren, konnten die Verluste nur zeitweise deutlich eindämmen. Zu Handelsschloss stand die Aktie aber mit 2,71 Prozent im Minus.

ROHSTOFFWERTE UNTER DEN GRÖSSTEN VERLIERERN

    Rohstoffwerte zählten dagegen zu den Verlierern im Index mittelgroßer Werte. Aurubis notierten mit minus 4,21 Prozent am Mdax-Ende. Klöckner & Co (KloecknerCo) sackten laut Händlern zusätzlich belastet von einem negativen Analystenkommentar um 3,31 Prozent ab. Ohnehin zeigten sich Rohstoffwerte europaweit als schlechtester Sektor mit einem Abschlag von 4,33 Prozent im Stoxx-Branchenindex Basic Ressources.

    Der Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) als Leitindex der Eurozone schloss 1,91 Prozent tiefer bei 2.596,01 Punkten. Auch die Leitindizes in London und Paris verbuchten Verluste. In New York stand der Dow Jones Industrial (Dow Jones) zum Handelsschluss in Europa hingegen knapp im Plus.

BUND-FUTURE VERLIERT DEUTLICH

    Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,35 (Vortag: 1,38) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,22 Prozent auf 134,04 Punkte. Der Bund Future stand am Abend mit 0,53 Prozent im Minus bei 141,64. Der nach den Arbeitsmarktdaten weiter gefallene Euro wurde zuletzt bei 1,2819 Dollar gehandelt. Kurz vor den Daten hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2883 (1,2984) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7762 (0,7702) Euro./tav/he

    --- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---

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BASF 42,60 0,15% BASF
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