17.03.2017 18:27:40

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax geht auf hohem Niveau der Schwung aus

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach seiner kleinen Vortagesrally am Freitag kraftlos präsentiert. Laut Börsenexperte Jochen Stanzl von CMC Markets drückte der weiter robuste Euro auf die Stimmung der Anleger.

Der Dax (DAX 30) pendelte zum "Hexensabbat" - also dem großen Verfallstag an den Terminbörsen - richtungslos um seinen letzten Schlusskurs. Am Ende gewann der Leitindex 0,10 Prozent auf 12 095,24 Punkte. Schon am Donnerstag hatte der Dax nur einen Teil seiner Gewinne nach der Leitzinsanhebung der US-Notenbank Fed und den Wahlen in den Niederlanden ins Ziel retten können. Unter dem Strich reichte es nun immerhin für ein Wochenplus von mehr als 1 Prozent.

ROBUSTER EUROKURS BREMST

Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDAX verabschiedete sich am Freitag 0,11 Prozent fester bei 23 690,10 Zählern aus dem Handel. Für den Technologiewerte-Index TecDAX ging es um 0,52 Prozent auf 1998,65 Zähler hoch.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) gewann 0,25 Prozent auf 3448,41 Punkte. In Paris und London ging es für die nationalen Indizes ebenfalls bergauf. An der Wall Street trat der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende auf der Stelle.

Ein höherer Eurokurs beeinträchtigt die Absatzchancen deutscher Unternehmen, da er ihre Produkte für Käufer außerhalb der Eurozone verteuert. Zudem gebe es keine Anzeichen, dass die Stärke der Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar eine "Eintagsfliege" sei, erklärte Experte Stanzl.

EON-KAPITALERHÖHUNG - DEUTSCHE BANK DAX-SCHLUSSLICHT

Im Dax eroberten Eon-Titel (EON SE) nach einer Kapitalerhöhung mit plus 3,62 Prozent den Spitzenplatz. Die Anleger zeigten sich erleichtert über den Abschluss der lange erwarteten Kapitalmaßnahme des Versorgers. Nun sei ein wichtiger Unsicherheitsfaktor beseitigt, der die Kursentwicklung bislang gebremst habe, schrieb Analyst Peter Crampton von der australischen Investmentbank Macquarie.

Dagegen büßten Titel von Dax-Schlusslicht Deutsche Bank 1,49 Prozent ein. Das Institut baut seinen Aufsichtsrat auf mehreren Positionen um. Am Dienstag beginnt zudem die Zeichnungsfrist für die anstehende Kapitalerhöhung.

AUTOBAUER UND STADA VERLIEREN

Die Aktien der Autobauer gehörten angesichts der jüngsten Kursgewinne des Euro zu den größten Verlierern. Die Aktien von Volkswagen (VW) (Volkswagen vz) und BMW sanken um 1,18 beziehungsweise 0,94 Prozent, wobei sich die VW-Titel unbeeindruckt vom möglichen Ausstieg von Großaktionär Ferdinand Piëch zeigten. Daimler sanken lediglich um 0,18 Prozent.

Im MDax ging es für Stada (STADA Arzneimittel) um 1,25 Prozent auf 56,13 Euro bergab. Der wegen eines Übernahmepokers im Fokus stehende Arzneimittelhersteller vertagte Gespräche mit interessierten Beteiligungsgesellschaften, da er die indikativen Gebote für zu niedrig hält. Aktuell stehen 58 Euro je Aktie im Raum. Die angehobenen mittelfristigen Unternehmensziele gaben den Aktien keinen Rückenwind.

FRANKREICHS FINANZSTAATSANWÄLTE ERMITTELN GEGEN AIRBUS

Dem Flugzeugbauer Airbus (Airbus SE) droht weiteres Ungemach durch die Behörden. Nach der britischen Anti-Korruptionsbehörde nahm nun auch die französische Finanzstaatsanwaltschaft Vorermittlungen auf. Airbus zufolge geht es dabei um dieselben Vorwürfe. Es soll nach Angaben vom August 2016 "Betrug, Bestechung und Korruption" bei Geschäften der zivilen Luftfahrtsparte von Airbus gegeben haben. Die Airbus-Anteilsscheine fielen um 0,93 Prozent.

Dagegen feierten die Anleger den Wechsel an der Führungsspitze von Nordex: Die Aktien des Windkraftanlagenbauers eroberten mit einem Kurssprung von 5,33 Prozent auf 14,12 Euro den Spitzenplatz im TecDax. Mit dem "katastrophalen Ausblick" vor drei Wochen habe der scheidende Konzernchef Lars Bondo Krogsgaard sehr viel Vertrauen verspielt, kommentierte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel. Nun feiere der Markt den Nachfolger José Luis Blanco. Ob der bislang für das operative Geschäft von Nordex verantwortliche Manager eine Zwischen- oder Dauerlösung sei, bleibe abzuwarten.

Für einen Euro mussten zuletzt 1,0749 US-Dollar gezahlt werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0726 (Mittwoch: 1,0622) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9323 (0,9414) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,16 Prozent am Vortag auf 0,20 Prozent. Der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) gab um 0,23 Prozent auf 141,32 Punkte nach. Der richtungweisende Bund-Future gewann 0,36 Prozent auf 159,79 Punkte./gl//fbr

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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