10.03.2016 18:34:40

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax endet im Bann der EZB schwach

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ganz im Bann der EZB hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag nach einer rasanten Achterbahnfahrt weit im Minus geschlossen. Zunächst hatte die Europäische Zentralbank mit einer überraschend stark gelockerten Geldpolitik für ein Kursfeuerwerk gesorgt. Kurz danach ließen jedoch Kommentare von EZB-Präsident Mario Draghi den Eurokurs deutlich steigen und rissen die Aktien weit nach unten.

Der vormittags noch träge DAX schwankte am Nachmittag um fast 500 Punkte und schloss auf seinem Tagestief 2,31 Prozent niedriger bei 9498,15 Zählern. Nach der Dreifach-Zinssenkung war er um mehr als 2,5 Prozent in die Höhe geschnellt. Erst gut 4 Punkte vor der "magischen" Marke von 10 000 Punkten drehte das Börsenbarometer ab. Damit erreichte der Dax den höchsten Stand seit dem 13. Januar. Vor gut drei Wochen hatte der Leitindex noch rund 13 Prozent oder 1300 Punkte tiefer notiert.

Der MDAX, der die mittelgroßen Werte repräsentiert, fiel am Donnerstag um 1,64 Prozent auf 19 155,82 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX verlor 2,01 Prozent auf 1566,65 Punkte.

EURO STREIFT MARKE VON 1,12 US-DOLLAR

Der Euro kletterte am späten Nachmittag bis an die Marke von 1,12 US-Dollar heran und damit auf den höchsten Stand seit Mitte Februar. Zuletzt notierte der Euro bei 1,1178 Dollar. Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs noch auf 1,0857 (Mittwoch: 1,0973) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9211 (0,9113) Euro.

EXPERTE: MÄRKTE AUF ENTZUG

Schwache Wirtschaftsaussichten für die Eurozone hatten die EZB ihre Geldpolitik unerwartet massiv lockern lassen. Die Währungshüter senkten alle wichtigen Leitzinsen, weiteten ihr milliardenschweres Wertpapier-Kaufprogramm aus und legten neue Langfristkredite auf.

"Wie gewonnen, so zerronnen: Die Halbwertzeit geldpolitischer Maßnahmen ist heute auf eine Stunde gesunken", kommentierte Andreas Paciorek, Aktienstratege bei CMC Markets, die Achterbahnfahrt des Dax am Nachmittag. "Die Äußerung Draghis, er gehe von keinen weiteren Zinssenkungen aus, wurde als die letzte Patrone der Europäischen Zentralbank interpretiert." Zudem seien die Währungshüter auch in puncto Inflation sehr pessimistisch geblieben.

K+S ENTTÄUSCHT - LINDE-DIVIDENDE ÜBERTRIFFT ERWARTUNGEN

Angesichts der neuen Zinsentwicklung gerieten Einzelwerte etwas aus dem Blick. Bemerkenswert war aber der mehr als 10-prozentige Kursabsturz von K+S (K+S) als abgeschlagenes Dax-Schlusslicht. Der Düngemittel- und Salzproduzent hatte seine Geschäftsentwicklung für 2015 bekanntgegeben. Händlern zufolge blieb sie unter den Erwartungen. Zudem verunsicherte der für 2016 angekündigte deutliche Ergebnisrückgang die Anleger. Nach der zuletzt freundlichen Kursentwicklung hätten viele Aktionäre aber auch Gewinne mitgenommen, hieß es.

Der Industriegase-Spezialist Linde kündigte trotz schwacher Geschäftszahlen und verhaltener Geschäftsaussichten eine deutlich höhere Dividende an. Die Aktien fielen im Sog des Gesamtmarktes dennoch um 2,37 Prozent.

An der Dax-Spitze lagen Adidas-Aktien (adidas), die um 1,29 Prozent zulegten. Eine Kurszielerhöhung der Credit-Suisse-Analysten habe den Papieren des Sportartikelherstellers positive Impulse gegeben, sagten Händler.

AUCH EUROPAS LEITBÖRSEN SACKEN AB

Der EuroStoxx 50 beendete den Tag 1,51 Prozent tiefer bei 2970,78 Punkten. In Paris und London fielen die Leitindizes noch etwas deutlicher. In den USA verlor der Dow Jones Industrial zuletzt 0,64 Prozent.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,09 Prozent am Vortag auf 0,10 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,12 Prozent auf 141,92 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,55 Prozent auf 161,21 Punkte./edh/he

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