ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Verluste trotz Obama-Sieges - Euro-Krise

    Über Europa schwebt weiterhin das Damoklesschwert der Schuldenkrise. Wie die EU-Kommission mitteilte, bekommt neben Spanien auch Frankreich sein Defizit nicht in den Griff. Die Wachstumsprognosen für den Euroraum wurden gesenkt. Zudem meldete sich der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, mit skeptischen Aussagen zu Wort. Seiner Meinung nach deuten die neuesten Konjunkturdaten darauf hin, "dass die Ausläufer der Krise nun auch die deutsche Wirtschaft erreicht haben". Am Abend steht dann noch im pleitebedrohten Griechenland die Abstimmung über ein neues Sparpaket an.

    Alle 19 Branchen des Stoxx Europe 600 notierten im Minus. Am Ende der Sektorenübersicht büßten die konjunktursensiblen Bankaktien 2,03 Prozent ein. Rohstoffwerte sanken im Schnitt um 2,00 Prozent.

    Unter den Einzelwerten standen vor allem jene Unternehmen im Fokus, die ihren Quartalsbericht präsentierten. Die Aktien der BNP Paribas legten als einer von nur zwei Gewinnern im Leitindex der Eurozone um 1,07 Prozent auf 39,54 Euro zu. Die größte französische Bank profitierte im dritten Quartal von der Beruhigung in der Schuldenkrise und verdiente unter dem Strich 1,3 Milliarden Euro. Das war mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr. ING (ING Groep) sanken um 1,79 Prozent. Der staatlich gestützte niederländische Bank- und Versicherungskonzern meldete einen Gewinnrückgang und streicht nun mehr als 2.000 Stellen. Europas zweitgrößter Versicherer Axa (AXA) will binnen drei Jahren wieder deutlich profitabler werden und peilt für 2015 eine höhere Eigenkapitalrendite an. Die Papiere konnten sich dem negativen Markttrend nicht entziehen und büßten 3,40 Prozent ein.

    Die Titel von L'Oreal (LOréal) fielen nach am Vorabend veröffentlichten Umsatzzahlen um 2,20 Prozent auf 96,00 Euro. Im August dieses Jahres hatten die Aktien bei 102,50 Euro ein Rekordhoch markiert.

    In Kopenhagen brachen die Anteilsscheine von Vestas (Vestas Wind Systems) um 12,80 Prozent ein. Dem dänischen Windkraftanlagenbauer bläst bei seiner Sanierung ein scharfer Wind entgegen. Statt der geplanten Rückkehr in die Gewinnzone weiteten sich die Verluste im dritten Quartal auf 140 Millionen Euro aus.

    Veolia Environnement (Veolia Environnement) und Alstom waren nach Zahlen die gefragtesten Aktien im CAC 40. Die Veolia-Papiere sprangen um 4,91 Prozent hoch, nachdem der Umweltdienstleister die Jahresziele bekräftigt hatte. Alstom-Aktien gewannen 1,38 Prozent und profitierten von vollen Auftragsbüchern.

    Im "Footsie" mussten die Aktien des britischen Luxusmoden-Herstellers Burberry (Burberry Group) dem trüben Umfeld Tribut zollen und verloren nach anfänglichen Gewinnen 4,23 Prozent. Der Halbjahresgewinn hatte die Erwartungen übertroffen. Ein Umsatzrückgang im dritten Quartal drückte auf die Stimmung für die Papiere des Versicherers Old Mutual . Sie fielen um 2,99 Prozent./la/sf