13.03.2025 13:52:38

ROUNDUP 2: Hugo Boss blickt vorsichtig auf 2025 - Aktie unter Druck

(neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, Kursteil aktualisiert.)

METZINGEN (dpa-AFX) - Der Modekonzern HUGO BOSS hofft nach einem Dämpfer 2024 im laufenden Jahr wieder auf bessere Ergebnisse. Weiteres Umsatzwachstum kann der Vorstand aber nicht versprechen. Die wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten blieben hoch und belasteten die Verbraucherstimmung, sagte Konzernchef Daniel Grieder laut Mitteilung am Donnerstag in Metzingen. Dies wirke sich auf die Geschäftsentwicklung seit Anfang des Jahres aus. Anleger waren verunsichert. Der Kus schwankte stark.

Nach einem freundlichen Start drehte die Aktie rasch ins Minus und stand zeitweise fast 6 Prozent tiefer. Im Laufe des Vormittags drehte sie dann vorübergehend ins Plus, um während einer Telefonkonferenz des Managements mit Analysten wieder ins Minus zu rutschen. Zuletzt betrug der Abschlag über 5 Prozent.

Das Management berichtete von einem schwachen Jahresstart in allen Regionen, vor allem aber in den USA und in China. Gleichzeitig wurde auf das Auftragspolster verwiesen, das die Geschäfte stabilisiere. Der Marktanteil von Hugo Boss dürfte daher 2025 im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Im Vergleich zum Vorjahr würde sich das Wachstum damit aber etwas abschwächen.

Erste Reaktionen von Analysten auf das Zahlenwerk fielen gemischt aus. Die meisten von ihnen sahen sowohl 2024 als auch beim Ausblick auf 2025 die Erwartungen erfüllt. Die Umsatzprognose zeuge aber von Vorsicht. 2025 sollen die Erlöse zwischen 4,2 und 4,4 Milliarden Euro liegen. Das operative Ergebnis 380 bis 440 Millionen Euro erreichen.

Das neue Geschäftsjahr lasse so gut wie kein Wachstum erwarten, schrieb etwa Chiara Battistini, Expertin bei der US-Bank JPMorgan. Es zeichne sich ein "weiteres holpriges Jahr" ab. Und auch UBS-Analystin Susy Tibaldi merkte an: Die Planbarkeit bei Hugo Boss im aktuell volatilen Marktumfeld sei stark eingeschränkt.

Auf die Aktionäre entfielen vergangenes Jahr 213,5 Millionen Euro Gewinn und damit über 17 Prozent weniger als 2023. Auch im Tagesgeschäft lief es lediglich durchwachsen: Zwar stieg der Umsatz leicht auf über 4,3 Milliarden Euro. Wegen gestiegener Vertriebs-, Marketing- und Verwaltungskosten ging der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) aber um 12 Prozent zurück auf knapp 361 Millionen Euro.

Der Konzern hatte sich zuletzt bereits ein Sparprogramm auferlegt, um den Gewinnrückgang abzumildern. Konzernchef Grieder berichtete nun von "erheblichen Fortschritten" in der zweiten Hälfte 2024. Ein Gewinnrückgang konnte aber nicht verhindert werden.

Trotz des geringeren Gewinns sollen die Aktionäre für das vergangene Jahr mehr Dividende erhalten. Sie soll um 5 Cent auf 1,40 Euro je Aktie steigen./lew/men/jha/

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