23.08.2016 22:37:37
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Rheinische Post: Kommentar / Auf NRW kommt es an! = Von Michael Bröcker
Mehr Arbeitslose, weniger Geld für Grundschulen. Mehr Einbrüche, weniger Polizisten. Mehr Schulden, weniger Kita-Plätze. Hohe Kinderarmut, niedrige Forschungsausgaben. Alles pro Kopf. Im Vergleich zu westdeutschen Flächenländern. So bitter liest sich die Wahrheit. Es gibt auch gute Zahlen: Die Bildungsinvestitionen sind insgesamt unter Rot-Grün gestiegen. Die hohen Auslandsinvestitionen schmücken den Standort. Die Exzellenz forscht auch hier.
Aber Avantgarde? Klassenprimus? Kernregion? Nordrhein-Westfalen ist schnödes Mittelmaß.
Man dürfe nicht alles schlechtreden, entgegnet Frau Kraft und merkt dabei nicht, dass sie das Gesundbeten zur reinen Lehre ernennt. Kraft blendet Kritisches aus, lässt ihre Getreuen mit Argusaugen über ihr Bild in der Öffentlichkeit wachen und erklärt, dass sie im direkten Gespräch mit den Bürgern alles anders erlebe. Diese rhetorische Allianz mit dem Bürger gegen die Kritiker kennt man aus einer anderen, noch sehr jungen Partei. Dabei wüsste man doch nur gerne: Wohin will Frau Kraft mit NRW? Wo kommen Innovationen her? Kennt jemand die Wissenschaftsministerin? Wie sollen Millionen Migranten mit Bildung und Jobs versorgt werden, wie sollen Wirtschaft und Wissenschaft vernetzt werden, wenn kaum Geld für eine Autobahnbrücke da ist? Welche Regionen werden gefördert, wenn schon bei einer mickrigen Digitalförderung der schlechtesten Bewerbung (Köln) aus Proporzgründen Geld gegeben wird? Der 70. Geburtstag wäre ein schöner Anlass für eine Vision für den Wiederaufstieg des Landes. Wäre.
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