Unterschiedlichste Prognosen |
14.09.2019 21:19:00
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Rally oder Talfahrt - was können Anleger vom Börsenjahr 2019 noch erwarten?
• Prognosen für den weiteren Jahresverlauf gehen weit auseinander
• Einig sind sich Analysten nur bei der Gesamtjahrestendenz für den S&P 500
Für Anleger war 2019 bislang ein erfolgreiches Börsenjahr. Der S&P 500 hat seit Januar kräftig um knapp 19 Prozent zugelegt, für den US-Leitindex Dow Jones ging es um mehr als 15 Prozent nach oben. Und auch die Börsen in Europa haben sich im bisherigen Jahresverlauf positiv entwickelt: Während der DAX 16 Prozent höher steht als zu Jahresbeginn, hat der Euro Stoxx 50 sogar ein Plus von knapp 17 Prozent eingefahren.
Grund genug, sich darüber Gedanken zu machen, ob es Zeit wäre, Gewinne mitzunehmen oder ob die Märkte noch Aufwärtspotenzial haben. Befragt man Analysten, zeigt sich ein durchaus gemischtes Bild.
Unterschiedlichste Erwartungen
Tatsächlich sind sich Experten der großen Bankhäuser alles andere als einig, wohin die Börsen sich im weiteren Jahresverlauf entwickeln werden. CNBC hat die Prognosen der besten Analysten unter die Lupe genommen und nimmt man den S&P 500 als Maßstab, der sich unter den größten Indizes bisher am besten entwickelt hat, wird die Diskrepanz besonders deutlich. Deutschlands größtes Finanzhaus, die Deutsche Bank, sieht den großen US-Index zu Jahresende nochmals mehr als neun Prozent höher und hat ein Kursziel von 3.250 Punkten vergeben. Auch Tom Lee von Fundstrat glaubt, dass der Index noch Luft nach oben hat und traut dem S&P 500 einen Sprung bis auf 3.125 Zähler zu - damit liegt er nur leicht über dem Kursziel von David Kostin von Goldman Sachs, der noch ein Aufwärtspotenzial von rund vier Prozent sieht.
Doch längst nicht alle Analysten sind so positiv gestimmt für den weiteren Jahresverlauf. Die größten Bären unter den Experten arbeiten bei Barclays und Morgan Stanley - dort hat man jeweils Kursziele von 2.750 Zählern vergeben, was einem Rückgang um knapp acht Prozent bis zum Jahresende gleich käme. Auch Scott Wren von Wells Fargo glaubt nicht an einen Fortgang der Rally, sein prognostizierter Rückgang um rund 4,3 Prozent fällt aber moderater aus, als bei seinen Kollegen.
Und auch Verfechter einer Seitwärtsentwicklung finden sich unter den Bankexperten: JPMorgan Chase, die UBS oder die RBC erwarten jeweils nur leichte Veränderungen bis zum Jahresende 2019. Auch von Oppenheimer oder der Credit Suisse kommen Kurszielschätzungen, die leicht über oder unter dem aktuellen Indexstand liegen.
Berichtssaison dürfte für Bewegung sorgen
Neben vielen makroökonomischen und geopolitischen Faktoren wird es voraussichtlich die so genannte "Earnings Season" sein, die die Indizes in die eine oder andere Richtung ausschlagen lassen könnte.
Einig sind sich die Experten allerdings in einer Sache: Dass der S&P 500 auf Jahressicht gesehen nicht mehr in die Verlustzone rutschen wird. Anleger, die zu Jahresbeginn investiert haben, werden 2019 den Analysten zufolge also auf jeden Fall mit Gewinn beenden - und zwar unabhängig davon, welcher Analyst mit seinem Kursziel am nächsten dran ist.
Redaktion finanzen.at
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