17.10.2023 12:02:38

POLITIK: Palästinenserhilfswerk warnt vor Wassernot im Gazastreifen

GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Das Palästinenserhilfswerk UNRWA warnt angesichts der Abriegelung des Gazastreifens vor einer drohenden Wassernot für die mehr als zwei Millionen Bewohner. Die letzte funktionierende Salzwasseraufbereitungsanlage sei am Montag abgeschaltet worden, teilte das UNRWA am Dienstag mit. "Wasser bleibt ein Schlüsselthema, weil Menschen ohne Wasser anfangen werden zu sterben", hieß es in der Mitteilung. Es sei am Montag nur eine Wasserleitung für drei Stunden geöffnet worden. Dies habe lediglich 14 Prozent der Bevölkerung des Küstengebietes geholfen.

Als Reaktion auf Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober hatte das israelische Militär den Gazastreifen abgeriegelt und fliegt seither massive Luftangriffe auf den dicht besiedelten Küstenstreifen. Israels Energieminister Israel Katz hatte zwar am Sonntag angekündigt, Israel werde die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wiederherstellen. Zunächst kam aber kein Wasser aus den Leitungen.

Das UNRWA warnte zudem, dass die Treibstoffreserven für die Stromgeneratoren in den Krankenhäusern nur noch für weitere 24 Stunden reichen würden. Das Ausschalten der Generatoren würde das Leben von Tausenden gefährden, hieß es.

In Vorbereitung einer möglichen Bodenoffensive gegen die islamistischen Hamas-Angreifer hat Israel die Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen wiederholt aufgefordert, das Gebiet Richtung Süden zu verlassen. Nach UN-Angaben sind bisher rund eine Millionen Menschen in den Süden geflohen, die israelische Armee spricht von rund 600 000 Menschen.

Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Mehr als 1400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben, rund 4000 wurden verletzt. Militante Palästinenser verschleppten an dem Tag zudem mindestens 199 Menschen, darunter auch deutsche Staatsbürger.

Mehr als 2800 Palästinenser wurden nach Angaben aus dem Gazastreifen getötet. Mehr als 10 000 Menschen wurden demnach verletzt./jak/DP/jha

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