Weiter keine Prognose |
03.11.2020 17:03:38
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Pfeiffer Vacuum mit Erholung in Corona-Krise - Aktie im Plus
"Durch einen sehr vorteilhaften Umsatzmix in unseren verschiedenen Marktsegmenten waren die Ebit-Margen im dritten Quartal so hoch wie in keinem anderen Quartal des Jahres", sagte Konzernchef Eric Taberlet. Beim Auftragseingang musste Pfeiffer Vacuum aber Einbußen hinnehmen, er ging um 7,4 Prozent auf 144,7 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 11,3 Millionen Euro und damit 1,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Am Kapitalmarkt sorgten die Nachrichten zunächst kaum für Bewegung. Die Pfeiffer-Vakuum-Aktie legten im frühen Handel um 1,5 Prozent zu. Im laufenden Jahr sind die Titel etwas schwächer, auf längere Sicht sieht es dagegen deutlich besser aus. In den zurückliegenden fünf Jahren haben die Anteilsscheine rund 40 Prozent an Wert hinzugewonnen.
Eine verlässliche Prognose für 2020 traut sich Pfeiffer Vacuum wegen der anhaltenden Unsicherheiten durch die Corona-Krise weiter nicht zu. Für das laufende vierte Quartal rechnet der Vakuumpumpen-Spezialist aber mit einem Umsatz etwa auf dem Niveau des dritten Quartals. Die Ebit-Marge für das Gesamtjahr 2020 soll "etwa um 7 Prozent" betragen.
Mit Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf machte Pfeiffer Vacuum klar, dass ein verlässlicher Ausblick aufgrund der Auswirkungen von COVID-19 auf die Weltwirtschaft "sowie weiterer Belastungen durch die derzeitige zweite Welle mit erhöhtem Infektionsgeschehen" derzeit nicht möglich sei. Während wichtige Kunden aus der Halbleiterindustrie momentan unverändert an ihrer Expansion festhielten, könnte die wirtschaftliche Aktivität in den anderen belieferten Märkten allerdings "unter erhöhten Druck geraten".
In den ersten neun Monaten war der Umsatz wie im dritten Quartal um rund drei Prozent rückläufig. Pfeiffer Vacuum verwies unter anderem auf niedrigere Erlöse in den Segmenten Beschichtung, Analytik und Industrie. Dies habe allerdings durch eine positive Entwicklung im Halbleitermarkt kompensiert werden können, hieß es.
"Die Indikatoren im Halbleitermarkt waren weiterhin positiv, während unsere anderen Märkte maßgeblich durch die Konjunkturabschwächung im Zuge der COVID-19-Pandemie beeinträchtigt wurden", verdeutlichte Taberlet. In Asien konnte Pfeiffer Vacuum beim Umsatz leicht zulegen, da vor allem die Erlöse durch Kunden aus der Halbleiterindustrie zulegten. Dagegen waren die Erlöse sowohl in Europa als auch in Amerika rückläufig, dort machte sich der schwache US-Dollar negativ bemerkbar.
Analyst Martin Comtesse vom Analysehaus Jefferies sprach von einem Quartal ohne größere Ereignisse und hob die verbesserte Marge hervor. Seiner Einschätzung nach beginnen die im Zuge von COVID-19 ergriffenen Maßnahmen des Unternehmens zu greifen und der Umsatzmix verbessere sich.
Pfeiffer Vacuum stellt vor allem Vakuumpumpen her, mit denen etwa Chiphersteller, Labore und andere ihre Reinräume von Staub und anderen störenden Einflüssen weithin freihalten können. Das Unternehmen gehörte seit November 2018 zu gut der Hälfte dem Pumpenhersteller und Familienkonzern Busch, bis Ende 2019 schraubte Busch den Anteil auf etwas mehr als 60 Prozent hoch. Am Markt machen immer wieder Spekulationen die Runde, ob und wann Busch das SDax-Unternehmen komplett schlucken könnte.
Bei Pfeiffer Vacuum wiederum drehte sich zuletzt das Personalkarussell im Vorstand. Die bisherige Finanzchefin Nathalie Benedikt legte ihren Posten mit Wirkung zum 30. September nieder und schied damit früher als ursprünglich geplant aus dem Unternehmen aus, das seinen Vorstand künftig verkleinert. Mit Beginn des Jahres 2021 soll es bei den Hessen nur noch einen Unternehmenschef und einen Vorstand für das operative Geschäft geben.
Die designierte Unternehmenslenkerin Britta Giesen rückte zum 1. Oktober neu in den Vorstand und übernahm dort Benedikts Aufgaben unter anderem in den Bereichen Finanzen, Controlling, IT, Personal und Kommunikation. Der amtierende Vorstandsvorsitzende Taberlet sollte zunächst die Verantwortung für den Bereich Investor Relations übernehmen. Der Manager verabschiedet sich in den Ruhestand und übergibt das Ruder zum 1. Januar 2021 an Giesen.
Die Pfeiffer-Aktie klettert auf XETRA zeitweise um 0,51 Prozent auf 158,80 Euro.
ASSLAR (dpa-AFX)
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