23.08.2024 09:35:39

OTS: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe / Desaströse Halbjahresbilanz im ...

Desaströse Halbjahresbilanz im Wohnungsbau: Baugewerbe fordert

entschiedene Reaktionen auf allen politischen Ebenen

Berlin (ots) -

- Umsatz Bauhauptgewerbe: 48,6 Milliarden Euro (nominal minus 1 Prozent zum

Vorjahr)

- Wohnungsbau (nominal zum Vorjahr): Umsatz minus 12,2 Prozent, Aufträge minus

5,1 Prozent,

- Auftragseingänge insgesamt (nominal zum Vorjahr): Hochbau minus 3,0 Prozent,

Tiefbau plus 8,3 Prozent

Das Bauhauptgewerbe mit Betrieben ab 20 Beschäftigten verzeichnete im ersten

Halbjahr 2024 eine extrem ungleiche Entwicklung der Bausparten, zeigen die

heutigen Daten des Statistischen Bundesamts. Während der Tiefbau sich positiv

entwickelt, bricht der Umsatz der deutschen Wohnungsbaubetriebe nach einem

schlechten 1. Halbjahr 2023 um weitere 12 Prozent ein. Felix Pakleppa,

Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, fordert eine

belastbare Zinsstütze für den EH 55-Standard, schnellere Erleichterungen für die

Branche wie den Gebäudetyp E und eine Überprüfung aller kostenintensiven Normen.

"Die heutigen Zahlen müssten eigentlich ein Weckruf sein für die Politik. Die

Aufträge im Wohnungsbau gingen bis Ende Juni dieses Jahres um 5 Prozent

gegenüber dem Vorjahreswert zurück, der Umsatz brach gegenüber 2023 gar

zweistellig um 12 Prozent ein.

Dass sich an dieser Misere nichts ändert, macht sie so besorgniserregend. Es

muss jetzt endlich einen Ruck geben auf allen politischen Ebenen. Kommunen und

Länder haben einen immensen Einfluss auf die Neubautätigkeit. Vor allem mit

ihren Bauordnungen müssen sie die Anforderungen runterschrauben, die das Bauen

hierzulande so teuer machen. Aber auch schnellere Bebauungspläne und

Baugenehmigungen können einen großen Unterschied machen für Bauwillige und

Investoren.

Wir warnen eindringlich vor den gesamtgesellschaftlichen Folgen der zunehmenden

Wohnungsknappheit. Die Bundesregierung muss endlich den Autopilotmodus

abschalten und die Wohnungsbaukrise angehen. Bauwillige brauchen eine belastbare

Zinsstütze für den EH 55-Standard. Wichtig für die Branche sind vereinfachte

Anforderungen, wie sie der Gebäudetyp E verspricht, und dass alle

kostenintensiven Normen auf den Prüfstand kommen. Wir sind überzeugt, dass diese

Maßnahmen dem Wohnungsbau einen Schub geben würde."

Auftragseingänge (Januar bis Juni 2024 gegenüber Januar bis Juni 2023)

"Die Auftragslage im Bauhauptgewerbe ist differenziert zu betrachten. Während

der Hochbau einen Rückgang der Auftragseingänge um 3 Prozent verzeichnete,

stiegen die Auftragseingänge im Tiefbau um gut 8 Prozent. Besonders der

Wohnungsbau zeigt mit 5 Prozent eine erschreckend stabile Negativtendenz.

Die Order für den gewerblichen Hochbau, wo es zu Jahresbeginn noch zweistellige

Rückgänge gab, erholten sich zuletzt und liegen nun bei minus 3,4 Prozent.

Positiv entwickelt sich der öffentliche Hochbau mit einem Zuwachs von 4 Prozent,

der durch Investitionen in Schulen und Kitas gestützt wird. Der Sektor ist aber

zu klein, um den gesamten Hochbau aus der Krise zu bauen. Im Tiefbau stiegen die

Auftragseingänge im gewerblichen Bereich um 10 Prozent, im öffentlichen Bereich

um 7 Prozent, was die insgesamt stabile Nachfrage in diesem Segment

unterstreicht."

Arbeitsstunden (Januar bis Juni 2024 gegenüber Januar bis Juni 2023)

"Trotz eines Arbeitstages weniger in den alten Bundesländern und zwei

Arbeitstagen weniger in den neuen Bundesländern als im Vorjahr, was zu einem

Leistungsrückgang von ca. einem Prozent führen würde, verzeichnete das

Bauhauptgewerbe einen Rückgang der geleisteten Stunden um 2 Prozent. Besonders

stark betroffen war der Wohnungsbau. Hier waren unsere Leute 7 Mio. Stunden

weniger beschäftigt, fast ein Zehntel. Dass im Wohnungsbau 9 Prozent weniger

gearbeitet wurde, ist ein schrilles Warnsignal für eine zunehmende

Unterbeschäftigung in diesem Bausektor. Auch der gewerbliche Hochbau musste ein

Minus von gut 3 Prozent hinnehmen, was zu einem Gesamtrückgang im Hochbau um

knapp 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr führte."

Umsatz Bauhauptgewerbe (Januar bis Juni 2024 gegenüber Januar bis Juni 2023)

Die Umsatzentwicklung spiegelt die gemischte Auftragslage wider. Insgesamt

erzielte das Bauhauptgewerbe einen Umsatz von ca. 48,6 Milliarden Euro, was

einem Rückgang von 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Hochbau

sank der Umsatz um 8 Prozent, wobei der Wohnungsbau mit minus 12 Prozent

besonders stark betroffen war. Der gewerbliche Hochbau verzeichnete ein Minus

von 5,5 Prozent.

Der Tiefbau konnte seine Umsätze hingegen um gut 7 Prozent steigern, wobei der

gewerbliche Tiefbau ein Plus von gut 10 Prozent und der öffentliche Tiefbau

einen Zuwachs von 5 Prozent verzeichneten.

Pressekontakt:

Iris Rabe

Leiterin Abteilung Kommunikation und Presse

Zentralverband Deutsches Baugewerbe

Kronenstr. 55-58

10117 Berlin

Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420

eMail mailto:rabe@zdb.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/33001/5849249

OTS: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe

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