19.04.2020 17:26:41

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Kommentar: neues deutschland über die falsche Kreditkonditionalität

bei Staatshilfen

Berlin (ots) - Die Geschichte soll sich nicht wiederholen: Als sich in der

Finanzkrise einige Bankenführungen üppige Boni genehmigen wollten, war der

Aufschrei gewaltig. Die Gier der Manager wurde sogar zum Hauptkritikpunkt an der

Bankenwelt. Das zeigte mal wieder, dass sich die Öffentlichkeit mehr über kleine

Skandälchen aufregt als über strukturelle Probleme. Letztlich wurde die

Finanzkrise personalisiert und verharmlost.

Aber für die Politik sind genau solche Reaktionen der Öffentlichkeit relevant.

Es geht um Symbolik. Daher verlangt die Regierung in der Coronakrise von

Konzernen, die große Hilfskredite bei der staatlichen Förderbank KfW beantragen,

dass sie neben Dividenden an ihre Eigner für das Jahr 2020 auch keine Boni an

ihre Führungen auszahlen sollen. Die Gefahr wäre ansonsten groß, dass die

riesigen Rettungspakete für die Wirtschaft doch noch an Akzeptanz verlieren

könnten.

Ohnehin ist es auch für Unternehmen selbstverständlich, dass Boni bei schlechtem

Geschäftsverlauf nicht gezahlt werden. Und so überdeckt diese Debatte weit

wichtigere Probleme: So sollten in Coronazeiten der Gesundheitsschutz der

Mitarbeiter, der Verzicht auf Kündigungen und die Aufstockung des

Kurzarbeitergeldes Kreditkonditionen sein. Das aber ist nicht der Fall - man

wirft der Öffentlichkeit lieber ein Boni-Bonbon hin.

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