16.10.2024 10:54:39

OTS: Deloitte / Zweigeteilte Wirtschaft / Krise in der Industrie verstärkt ...

Zweigeteilte Wirtschaft / Krise in der Industrie verstärkt sich,

Dienstleistungssektor bleibt stabil (FOTO)

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Economic Trend Briefing

https://ots.de/2wz35R

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München (ots) -

- Deutsche Finanzvorstände blicken laut Deloitte CFO Survey pessimistischer auf

die Geschäftsaussichten: Der Indexwert rutscht massiv von 9 Prozent im

Frühjahr auf -17 Prozent.

- Die Krise trifft vor allem die deutschen Kernindustrien Automobil, Chemie und

Maschinenbau. Auch Konsumgüterindustrie und Handel schätzen ihre

Geschäftsaussichten negativ ein.

- Unternehmen der Automobil- und Chemieindustrie wollen Investitionen

zurückfahren und Beschäftigung abbauen. Der Dienstleistungssektor plant

dagegen, mehr zu investieren und Arbeitskräfte einzustellen. Dadurch

stagnieren die gesamtwirtschaftlichen Investitions- und

Beschäftigungsplanungen.

Die Stimmung unter deutschen Finanzvorständen sinkt. Das zeigen die Ergebnisse

des halbjährlich stattfindenden Deloitte CFO Survey. Mehr als ein Drittel der

Befragten schätzt demnach die wirtschaftlichen Aussichten schlechter ein als

noch vor drei Monaten. Der Indexwert, die Differenz zwischen positiven und

negativen Einschätzungen, fällt drastisch von 9 Prozent im Frühjahr auf -17

Prozent. An der Erhebung nahmen zwischen dem 12. September und dem 2. Oktober

185 Finanzvorstände deutscher Großunternehmen teil.

Die Schere zwischen Industrie und Dienstleistungen geht weiter auf

Massive Branchenunterschiede prägen das Bild der wirtschaftlichen Stimmungslage.

Insbesondere das verarbeitende Gewerbe, allen voran die Chemieindustrie

(Indexwert: -42%), kämpft mit schwacher Nachfrage und leidet unter

geopolitischen Risiken. Der Maschinenbau und die Automobilindustrie sind mit

Indexwerten von -19 Prozent und -23 Prozent stark betroffen. Nach einem

positiven Ausblick im Frühjahr verschlechtern sich die Erwartungen im Handel

drastisch (Indexwert: -67%). Nicht ganz so gravierend, aber immer noch im stark

negativen Bereich entwickelt sich die Konsumgüterindustrie (Indexwert: -32%).

Im Dienstleistungssektor bleibt der Indexwert mit 2 Prozent noch im positiven

Bereich und ist damit deutlich besser als der Durchschnitt aller Branchen.

"Dienstleistungsunternehmen profitieren nach wie vor von Nachholeffekten im Zuge

der Corona-Pandemie oder auch von der Zinswende", sagt Dr. Alexander Börsch,

Chefvolkswirt und Leiter Research bei Deloitte. "Wenn sich die Spaltung in der

deutschen Wirtschaft jedoch weiter vertieft, wird der Dienstleistungssektor die

schwächelnde Industrie langfristig nicht ausgleichen können."

Investitions- und Beschäftigungsplanungen bleiben leicht rückläufig

Trotz der negativen Geschäftsaussichten fallen die Unternehmensplanungen für die

kommenden zwölf Monate gemäßigter aus. Die Unternehmen erwarten steigende

Umsätze (Indexwert: 22%). Der Anstieg fällt damit etwas moderater aus als noch

im Frühjahr (Indexwert: 27%). Gleichzeitig rechnen die CFOs mit sinkenden

operativen Margen (Indexwert: -10%, Frühjahr: -2%).

Die Planungen für Investitionen und Beschäftigung stagnieren im Durchschnitt

aller Branchen im leicht negativen Bereich (Indexwerte: -1% und -5%, Frühjahr:

-1% und -4%). Insbesondere das verarbeitende Gewerbe geht von einem

Beschäftigungsabbau und weniger Investitionen aus. Vor allem unter den befragten

CFOs aus der Automobilindustrie plant ein Großteil mit einem Abbau von

Arbeitsplätzen (Indexwert: -92%). Einen positiven Ausblick liefert der

Dienstleistungssektor. Mehr als die Hälfte der Befragten möchte in den nächsten

zwölf Monaten stärker investieren und mehr Beschäftigte einstellen.

Nachfrageschwäche ist für CFOs das größte Risiko, Kapitalkosten verlieren an

Relevanz

Im Vergleich zur Frühjahrserhebung legt die schwache Inlandsnachfrage als Risiko

noch einmal deutlich an Bedeutung zu (von 59% auf 67%) und stellt damit nach wie

vor das größte Risiko für die befragten Finanzvorstände dar. Zunehmende

Regulierung in Deutschland und geopolitische Risiken tragen für mehr als die

Hälfte der Teilnehmenden (55% und 52%) ebenfalls zur wirtschaftlichen

Unsicherheit bei.

Im gleichen Zug verlieren steigende Kapitalkosten für die CFOs an Relevanz. Der

Wert sinkt um 12 Prozentpunkte auf 10 Prozent. Auch befürchten die CFOs aktuell

keine großen Preissteigerungen mehr: Sie erwarten einen Rückgang der Inflation

auf 2,8 Prozent in den kommenden zwölf Monaten. "Die fallende Inflation und

weitere Zinssenkungen dürften Konsum und Investitionen ankurbeln", sagt Dr.

Alexander Börsch. "Auch wenn geopolitische Unsicherheiten das nächste Jahr

weiterhin stark prägen werden und die wirtschaftliche Stagnation in Deutschland

deutlich länger dauert als erwartet, sind die Voraussetzungen für eine

konsumgetriebene Erholung intakt."

Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie hier: https://ots.de/Io77ES

Über Deloitte

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nahezu 90% der Fortune Global 500®-Unternehmen und Tausende von privaten

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Unsere Mitarbeitenden liefern messbare und langfristig wirkende Ergebnisse, die

dazu beitragen, das öffentliche Vertrauen in die Kapitalmärkte zu stärken, die

unsere Kunden bei Wandel und Wachstum unterstützen und den Weg zu einer

stärkeren Wirtschaft, einer gerechteren Gesellschaft und einer nachhaltigen Welt

weisen. Deloitte baut auf eine über 175-jährige Geschichte auf und ist in mehr

als 150 Ländern tätig. Erfahren Sie mehr darüber, wie die rund 457.000

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Pressekontakt:

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Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/60247/5887951

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