28.06.2022 20:29:38

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Risiken in China, Kommentar zu den Sportartikelherstellern von Joachim

Herr

Frankfurt (ots) - In China geht es steil abwärts für die Sportartikelindustrie.

Nike musste im Quartal von März bis Mai eine Umsatzeinbuße von einem Fünftel

hinnehmen. Adidas und Puma hatte es von Januar bis März mit einem Rückgang von

jeweils mehr als einem Drittel noch härter getroffen. Das schmerzt die

Unternehmen besonders, da China lange der stärkste Wachstumsmarkt war. Hinzu

kommt: In keiner anderen Region ist das Geschäft so profitabel wie dort.

Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie lief es in China glänzend für die Branche.

Mit wachsendem Wohlstand achten immer mehr Menschen auf ihre Gesundheit, treiben

Sport und haben mehr Geld, um sich begehrte westliche Sportschuhe und

Sportbekleidung leisten zu können. Doch dann lähmte das Virus im Frühjahr 2020

das Geschäft. Im Jahr darauf folgte eine fulminante Erholung. Aber das nächste

Ungemach ließ nicht lange auf sich warten: In den sozialen Medien Chinas wurde

zum Boykott von Bekleidung aus dem Westen aufgerufen. Dahinter stecken die

Sanktionen, die die EU und die USA wegen der Zwangsarbeit von Uiguren

beschlossen hatten.

Und in diesem Frühjahr schlug Corona ein zweites Mal in China zu: Die Folgen der

strengen Lockdowns spiegeln sich im jüngsten herben Umsatzrückgang von Nike &

Co. wider. Werke von Auftragsfertigern und Logistikzentren mussten zeitweise

schließen. China fällt als Wachstumsmarkt weiterhin aus.

Corona hatte und hat noch weitreichendere Folgen für die Sportartikelbranche,

die mehr als 90 Prozent ihrer Schuhe, Trikots und Trainingsjacken in Asien

herstellen lässt. So war im vergangenen Sommer das wichtige Produktionsland

Vietnam wochenlang lahmgelegt. Und noch immer sind Waren wegen der Engpässe in

den Häfen und auf Schiffen länger unterwegs als von den Unternehmen und

Konsumenten gewünscht. Das erhöht das Risiko, dass sich ein Teil der Schuhe und

T-Shirts nur mit Rabatten verkaufen lässt, vor allem wenn Saisonware erst spät

in die Ladenregale kommt. Das ist einer der Gründe für den vorsichtigen Ausblick

von Nike.

Trotzdem setzen Nike, Adidas und die Wettbewerber nach wie vor große Hoffnungen

auf China. Mit stärker lokal ausgerichteten Produkten wollen sie Marktanteile

zurückgewinnen. Aber Gefahren gibt es nach wie vor: Die Corona-Pandemie ist noch

längst nicht ausgestanden. Und der Krieg Russlands gegen die Ukraine

verdeutlicht drastisch geopolitische Risiken. Im Fall Chinas sind das der

Handelskonflikt mit den USA und die Spannungen mit Taiwan.

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