06.04.2017 20:46:40

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Börsen-Zeitung: Der große Wurf, Kommentar zur Nord/LB von Carsten

Steevens

Frankfurt (ots) - Der Jahresabschluss und die aktuellen

Herausforderungen nach der vollständigen Übernahme der notleidenden

Tochter Bremer Landesbank (BLB) zeigen, warum für die Nord/LB ein

Gebot für die zum Verkauf stehende HSH Nordbank nicht in Frage kommt.

Die nach wie vor nicht ausgestandene Schifffahrtskrise hat in ihrem

achten Jahr die Kreditrisikovorsorge im Konzern der drittgrößten

Landesbank auf 3 Mrd. Euro mehr als vervierfacht. Der Verlust von 2

Mrd. Euro hinterlässt Spuren. Die Nord/LB hat nun genug damit zu tun,

ihre spürbar gesunkene Kernkapitalquote ohne externe Hilfe auf ein

komfortables Niveau zu hieven. Eine Fusion der BLB mit dem

Mutterkonzern, die die größtmöglichen Synergien verspricht, aber in

den nächsten Jahren auch erhebliche Ressourcen bindet, erleichtert

dieses Vorhaben.

Die Nord/LB befindet sich gut 250 Jahre nach ihrer Gründung in

einer ihrer schwierigsten Phasen, die fokussierte Konsolidierung

erfordert und eine riskante Expansion verbietet. Mit der BLB-Fusion

und weiteren kostensenkenden Maßnahmen des von der Schifffahrtskrise

beförderten neuen Transformationsprogramms "One Bank" sollte die

Landesbank aus Hannover unter Führung ihres neuen

Vorstandsvorsitzenden Thomas Bürkle in den kommenden Jahren

ausgelastet sein. Der nun angestrebte große Wurf soll auch dazu

führen, dass wieder verlässlich Dividenden gezahlt werden können an

die Träger, allen voran an das Land Niedersachsen.

Eine der größten Herausforderungen wird es dabei sein, die

Integration der BLB bis 2020 so glatt und geräuscharm wie möglich

über die Bühne zu bekommen, ohne dass zugleich das Kundengeschäft

darunter leidet. Der Nord/LB kommt dabei zugute, dass ihr

Finanzierungsgeschäft eben nicht von der Schiffssparte dominiert

wird, auch wenn die Belastungen aus dieser Ecke aktuell den Eindruck

erwecken. Rund 85% aller Kundenforderungen stammen aus anderen

Geschäftsbereichen, die allesamt Gewinne abwerfen und in den

vergangenen Jahren dafür sorgten, die Belastungen aus dem

Schiffssegment auszugleichen. 2016 schaffte die Nord/LB diese

Kompensation nicht.

Der Erfolg des neuen Transformationsprogramms wird aber auch

wesentlich von der weiteren Entwicklung in den Schiffsmärkten

abhängen und davon, welche Bewertungsanforderungen die Finanzaufsicht

an die Schiffsfinanzierer stellt. Derzeit deutet sich eine gewisse

Entspannung an. Doch wird die Nord/LB gut daran tun, ihr

Schiffsfinanzierungsportfolio in den nächsten Jahren weiter

abzubauen.

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