26.10.2014 14:14:33
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ÖVAG fällt erwartungsgemäß durch Banken-Stresstest
Für die Österreichische Volksbanken-AG (ÖVAG), die sich mitten in einer grundlegenden Restrukturierung befindet, hat der europäische Banken-Stresstest eine Kapitallücke ohne Restrukturierungsmaßnahmen von 865 Millionen Euro ergeben. Im Vorfeld war jedoch bereits bekannt, dass der österreichische Volksbanken-Verbund weiteren Kapitalbedarf haben wird.
Die anderen fünf der sechs geprüften Finanzgruppen aus Österreich haben die Anforderungen erfüllt. Erste Group Bank, Raiffeisen Zentralbank, BAWAG PSK, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG, Raiffeisenlandesbank Niederösterreich Wien AG wiesen selbst unter dem schärfsten Stressszenario ausreichende Eigenkapitalpuffer aus.
Die ÖVAG ist das teilstaatliche Spitzeninstitut der österreichischen Volksbanken und wird derzeit de facto abgewickelt. Der Volksbanken-Verbund wird neu geordnet und die ÖVAG geteilt. Diese Neuordnung wurde im Stresstest allerdings nicht berücksichtigt.
Die Zentralorganisations- und Servicefunktionen der ÖVAG sollen künftig an eine regionale Volksbank übertragen werden. Nach der Teilung werden in der Rest-ÖVAG im Wesentlichen jene Assets verbleiben, die nicht dem Kernbereich zugeordnet werden können - die Rest-ÖVAG wird damit quasi eine Bad Bank.
Diese soll im ersten Halbjahr 2015 aus dem Haftungsverbund ausscheiden, die Banklizenz zurückgeben und final abgewickelt werden. Das heißt, die Rest-ÖVAg wird in dem Fall kein Mindestkapital mehr benötigen, wie es für Banken eigentlich vorgeschrieben ist, sondern könnte das gesamte Eigenkapital zur Abwicklung verwenden.
Die ÖVAG musste aufgrund der Verluste des Jahres 2011 im April 2012 teilverstaatlicht werden. Damit einher gingen Auflagen der EU-Kommission und der Republik Österreich, in Zuge derer die ÖVAG dramatisch verkleinert und in ihrer strategischen Ausrichtung neu aufgestellt wurde.
Laut dem österreichischen Finanzministerium haben die heute veröffentlichten Stresstest-Ergebnisse keine Überraschungen gebracht. Sie würden vielmehr belegen, dass der österreichische Bankensektor stabil aufgestellt ist. Dies sei allerdings kein Grund, sich zurückzulehnen. Die bisherigen Anstrengungen müssten fortgesetzt werden, um künftigen Herausforderungen zu begegnen und Österreichs Finanzsektor im internationalen Wettbewerb stabil zu halten, mahnte das Finanzministerium an.
Was die ÖVAG anbelangt, so habe diese bereits vor gut einem Monat ein Lösungskonzept vorgelegt. Wie das Finanzministerium hervorhob, ist dabei entscheidend, dass zur ÖVAG-Restrukturierung kein Steuergeld nötig sein wird. Der Volksbanken-Sektor wiederum könne sich künftig wieder auf sein Kerngeschäft, die Finanzierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen und privaten Haushalten, konzentrieren.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/brb/smh
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October 26, 2014 08:43 ET (12:43 GMT)
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