26.10.2023 17:37:00

Ökonomen kritisieren niedrige Mindestreserven der Banken

Die bisherigen Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben den österreichischen Banken 2,9 Milliarden Euro eingebracht, teilte das gewerkschaftsnahe Momentum Institut am Donnerstag in einer Aussendung mit. Dies gehe jedoch zu Lasten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, da Dividendenzahlungen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) für lange Zeit ausbleiben würden.

Ein Teil der Übergewinne der Banken entstehe völlig risikofrei, da sie seit August letzten Jahres durchschnittlich 100 Mrd. Euro bei der Europäischen Zentralbank parken, so das Momentum Institut. Dieses Geld habe die Europäische Zentralbank im Zuge der lockeren Geldpolitik den Banken seither zur Verfügung gestellt, so das Institut. Innerhalb von vierzehn Monaten haben die heimischen Banken knapp 2,9 Mrd. Euro an zusätzlichen Einnahmen erhalten. "Jede Million, die die Banken von der österreichischen Nationalbank erhalten, fällt als zusätzlicher Verlust bei der österreichischen Nationalbank an. Damit fällt auch deren Dividende an den Finanzminister geringer aus", sagte Oliver Picek, Chefökonom am Momentum Institut.

Von 2,6 Mrd. Euro EZB-Subventionen bis August 2023 haben die Banken laut dem Institut weniger als ein Viertel (600 Millionen) an ihre Kundinnen und Kunden weitergereicht. "Der Nettogewinn der Banken beträgt daher 2 Milliarden Euro bis Ende August 2023".

"Mit einer Anhebung der Mindestreserve von ein auf zehn Prozent - wie vom Gouverneur der österreichischen Nationalbank vorgeschlagen - würden sich die Extra-Einkünfte der Banken halbieren", erklärt Picek. Denn auf die Mindestreserve müsse die Nationalbank keine Zinsen bezahlen. Allerdings sei vor dem Frühjahr 2024 innerhalb der EZB mit keiner Entscheidung zu rechnen.

fel/cs

(APA)

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