14.07.2018 09:03:45
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NOZ: Wal-Schlachtung auf Island: WWF kritisiert Walfang als "barbarisch und überflüssig"
Jagd auf Meeressäuger laut WWF "ernsthafte Bedrohung für Bestände"
"Sollte es tatsächlich ein Blauwal sein, wäre der Fang illegal"
Osnabrück. Nach der durch die Anti-Walfang-Organisation "Sea Shepherd" dokumentierten Schlachtung eines streng geschützten Blauwals in Island kritisiert der World Wildlife Fund (WWF) scharf die Walfangpraxis von Island und Japan. "Das ist barbarisch und überflüssig. Island fängt unter Artenschutz stehende, bedrohte Wale und verkauft das Fleisch an Japan, weil der dortige Markt angeblich danach verlangt. Tatsächlich vergammeln in Japan Berge von Walfleisch, weil die Nachfrage immer weiter sinkt", sagte Roland Gramling, Sprecher Artenschutz beim WWF Deutschland, in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).
Sollte es sich bei dem in Island geschlachteten Wal wirklich um einen unter Artenschutz stehenden Blauwal handeln, sei dies besonders tragisch, sagte Gramling: "Sollte es tatsächlich ein Blauwal sein, wäre der Fang sogar in Island illegal. Der Fang eines Hybriden von Blau- und Finnwal wäre hingegen nach isländischem Recht legal." International dürften Blauwale ohnehin nicht gehandelt werden, so Gramling weiter, auch für Finnwale gelte ein internationales Handelsverbot. "Allerdings können Staaten Vorbehalte anmelden und damit das Verbot umgehen. Für den Finnwal haben Japan und Island Vorbehalte angemeldet", so der WWF-Experte.
Bereits in der Vergangenheit hatte man vermutet, dass Walfang-Unternehmen in Island Finnwalfleisch mit Blauwalfleisch mischen und nach Japan verkaufen könnten. Der jetzt von Sea Shepherd dokumentierte Fall eines geschlachteten Blauwals wäre der erste seit 40 Jahren. Seit 1986 steht der Blauwal auf der weltweit gültigen Verbotsliste der Internationalen Walfangkommission.
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Tötung eines mutmaßlichen Blauwals in Island: Grüne fordern Einmischen der Bundesregierung
Tierschutzsprecherin Künast fordert Aufklärung - "Blauwale genießen zu Recht strengen Schutz"
Osnabrück. Renate Künast, Sprecherin für Ernährungs- und Tierschutzpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, fordert von der Bundesregierung, im Fall eines in Island getöteten mutmaßlichen Blauwals aktiv zu werden. "Ich fordere die Bundesregierung auf, von Island eine Erklärung einzufordern. Sollte tatsächlich ein Blauwal getötet worden sein, dann wäre das wohl der erste Fall seit 40 Jahren", sagte Künast in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Blauwale genießen zu Recht strengen Schutz", sagte Künast weiter, "ihr Erhalt ist nicht sicher."
Außerdem müsse die Bundesregierung ihren internationalen Einfluss dazu nutzen, den Walfang - soweit er noch praktiziert werde - zu stoppen, sagte die Grünen-Politikerin.
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