Hauptversammlung vertagt |
07.07.2023 17:01:45
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Nikola-Aktie dennoch höher: Erhöhung des Grundkapitals wird abgelehnt
• Nikola hofft auf Gesetzesänderung in Delaware
• Hauptversammlung auf 3. August vertagt
Der Wasserstoff-Lkw-Bauer Nikola steckt tief in den roten Zahlen. Im ersten Quartal 2023 fuhr der US-Konzern einen Verlust von 169 Millionen US-Dollar bzw. 0,26 US-Dollar je Aktie ein. Die Erlöse lagen im gleichen Zeitraum nur bei mageren 11,1 Millionen US-Dollar. Um sich in Zukunft durch Kapitalerhöhungen wieder einen gewissen finanziellen Spielraum verschaffen zu können, plant Nikola zunächst eine Erhöhung des genehmigten Grundkapitals. Dafür benötigt der Wasserstoff-Lastwagenbauer laut aktueller Gesetzeslage in Delaware, wo Nikola amtlich eingetragen ist, jedoch die Zustimmung der Mehrheit der ausstehenden Stammaktien. Diese hat das Unternehmen nun jedoch erneut verfehlt.
Nikola scheitert bei Erhöhung des Grundkapitals erneut an gesetzlicher Schwelle
Bereits Anfang Juni vertagte Nikola seine Hautversammlung um einen Monat, um seinen Anteilseignern mehr Zeit zu geben, den Antrag zur Erhöhung des genehmigten Grundkapitals anzunehmen. Wie "CNBC" berichtet, strebe das Unternehmen eine Verdoppelung der genehmigten Aktienanzahl von 800 Millionen auf 1,6 Milliarden Stück an, um bei Bedarf mehr Flexibilität bei der Beschaffung von Barmitteln durch die Ausgabe neuer Aktien zu haben. Doch auch bis zum neuen Termin am 6. Juli hatte der Wasserstoff-Lkw-Bauer nicht die nötige Anzahl an Stimmen eingesammelt. Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gab, erhalten die Aktionäre daher noch einmal mehr Zeit. Die Hauptversammlung wird erneut vertagt, dieses Mal auf den 3. August.
Bis zum neuen Datum erhofft sich Nikola jedoch nicht nur, dass sich mehr Aktionäre für den Vorschlag aussprechen werden, sondern der Wasserstoff-Lkw-Bauer setzt auch auf eine Gesetzesänderung in Delaware. Nach deren Inkrafttreten würde sich die Abstimmungsschwelle für die Genehmigung einer Änderung der Gründungsurkunde eines Unternehmens zur Erhöhung der Anzahl genehmigter Aktien von der Mehrheit der ausstehenden Stammaktien auf die Mehrheit der Aktien ändern, die tatsächlich über den Vorschlag abstimmen, heißt es in einer Pressemitteilung des US-Unternehmens. Wie Nikola weiter ausführt, wäre der Antrag unter diesen veränderten Bedingungen längst angenommen worden. So hätten bereits zum ersten Termin am 6. Juni 77 Prozent der abgegebenen Stimmen das Vorhaben befürwortet. Die Gesetzesänderung in Delaware soll laut der Pressemitteilung am 1. August 2023 in Kraft treten. Da der neue Termin für Nikolas Hauptversammlung wenige Tage später liegt, kann wohl davon ausgegangen werden, dass der Antrag dann erfolgreich ist.
Nikola-Aktie unter Druck: Geschäftsziele nun gefährdet?
Wie Nikola in einer Pressemitteilung schreibt, würde die Erhöhung der Anzahl genehmigter Aktien dem Unternehmen "mehr Flexibilität geben, um das zukünftige Wachstum und die Entwicklung seines Geschäfts zu unterstützen". Es sei daher im Interesse von Nikola und den Aktionären, den Vorschlag anzunehmen, um sicherzustellen, dass Nikola seine laufenden Geschäfte fortsetzen könne - einschließlich der Deckung des Kapitalbedarfs. "Ohne die Genehmigung [...] werden sich die Geschäftsziele von Nikola verzögern oder gefährdet werden", so das Unternehmen. Dabei geht es vor allem um den Beginn der kommerziellen Produktion der Wasserstoff-Brennstoffzellenversion des elektrischen Sattelschleppers Tre, der laut Nikola kurz bevorsteht. Wie "CNBC" berichtet, gingen für das Fahrzeug bis Mai 2023 bereits 140 Bestellungen ein, der Launch werde noch für Juli erwartet. Ob dieser Zeitplan für den Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektro-Lkw angesichts der jüngsten Entwicklungen gehalten werden kann, ist nicht bekannt.
An der Börse wurde das erneute Scheitern des Antrags und die Vertagung der Hauptversammlung indes dennoch gut aufgenommen. Die Nikola-Aktie steigt am Freitag im Handel an der US-Technologiebörse NASDAQ zeitweise um 6,15 Prozent auf 1,3799 US-Dollar. In der Sitzung am Donnerstag war die Nikola-Aktie hingegen um 9,09 Prozent auf 1,30 US-Dollar eingebrochen. Seit Jahresbeginn ist der Anteilsschein bereits um satte 37,97 Prozent gefallen.
Redaktion finanzen.at
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