11.12.2018 22:57:42
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Neue Westfälische (Bielefeld): Gerry Weber Open Die Krise zieht Kreise Andrea Frühauf
Bielefeld (ots) - Ein Konzern, der so sehr um das Überleben kämpft
wie der Modemacher Gerry Weber, kann nicht gleichzeitig als
großzügiger Sponsor auftreten. Dafür fehlt das Geld. Und die
kreditgebenden Banken, die dem Unternehmen bereits 31 Millionen Euro
stundeten, würden nicht mehr mitspielen. Sie wollen wie die Aktionäre
Signale sehen, die ihnen Anlass zur Hoffnung auf künftigen
Unternehmenserfolg geben. Tennisfans hatten es längst befürchtet,
dass Gerry Weber sich auch als Hauptsponsor der Gerry Weber Open
zurückziehen könnte, nachdem der Firmengründer seine finanzielle
Unterstützung bei Arminia Bielefeld einstellte und der Konzern auch
nicht mehr Blau-Weiß Halle sponsert. So ist neben dem Modekonzern
auch die Zukunft des Tennisturniers bedroht. Zwar läuft der Vertrag
noch drei Jahre bis Ende 2022. Aber spätestens bis dahin muss ein
neuer Hauptsponsor gefunden sein, womit das Turnier auch einen
anderen Namen erhalten könnte. Etwa "Gazprom Open", wie manch einer
zynisch unkt. Dass Gerry Weber so schnell wieder auf die Beine kommt,
um vier Millionen Euro zu spenden, darauf deutet derzeit wenig hin.
Die ganze Modebranche kriselt. Selbst die Beschäftigten, die jetzt um
ihr Weihnachtsgeld kämpfen, fürchten um den Fortbestand des namhaften
Tennisturniers. Schließlich erhielten sie früher als Goodie manche
Eintrittskarte geschenkt und genossen die Sportevents. Gerry Weber
wurde lange wie ein Familienunternehmen geführt, bei dem vieles trotz
separater Gesellschaften doch irgendwie miteinander verflochten ist,
der Modekonzern, das Tennisturnier, die Hotels. Der ehrgeizige
Gründer Gerhard Weber war zwar schwierig im Umgang und hörte nur bei
guter Laune auf den Rat der Mitarbeiter, wie es heißt. Aber seine
Zielstrebigkeit zahlte sich lange aus. Mitarbeiter hätten ihm
vertraut, sagen Arbeitnehmervertreter. Doch er verlor das Maß,
eröffnete zu viele Filialen. Am Ende steht auch die Zukunft des
Tennisturniers auf dem Spiel - und der Region droht der Verlust eines
Highlights.
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Pressekontakt: Neue Westfälische News Desk Telefon: 0521 555 271 nachrichten@neue-westfaelische.de
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