12.06.2013 22:11:59
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Neue OZ: Kommentar zu USA / Geheimdienste / Internet
Was passiert mit meinen Daten? Diese Frage stellen Internetnutzer den beiden führenden Konzernen der Branche, Google und Facebook, nicht erst seit Bekanntwerden des US-Spionageprogramms Prism. Seit Langem schlägt ihnen Misstrauen entgegen. Das Wissen, das die Internetkonzerne über Verhalten, Vorlieben und Verbindungen ihrer Nutzer gesammelt haben, ist gigantisch. Viele Menschen nehmen ihnen die Beteuerung nicht ab, sie gingen verantwortungsvoll damit um und hätten stets Schutz und Wohl des Einzelnen im Sinn.
Dass nun eine andere Netz-Großmacht, der US-Geheimdienst NSA, den Zorn von Internetnutzern, Datenschützern und sogar europäischen Politikern auf sich zieht, kommt den Konzernen gelegen. Und sie nutzen die Gunst der Stunde geschickt: Mit ihrer Forderung, Behördenzugriffe auf die Daten ihrer Nutzer öffentlich machen zu dürfen, lenken sie noch mehr Blicke auf die Staatsmacht. Wenn alle sich über einen Überwachungsstaat aufregen, fragt niemand mehr danach, wie Google und Facebook Nutzerdaten im eigenen Interesse horten. Doch Googles und Facebooks Problem ist nicht aus der Welt: Sie haben zahllose Nutzer, aber genießen, besonders in Deutschland, wenig Vertrauen. Nimmt es nun wegen der Ausspäherei der NSA weiter ab, drohen den Unternehmen Nutzer- und Umsatzverluste. Um diese Gefahr zu bannen, bedarf es mehr als eines Beschwerdebriefs an die US-Regierung.
Christian Schaudwet
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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