Finanzkrise wirkt nach |
12.02.2018 13:52:45
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Neue Anschuldigungen gegen Barclays wegen dubioser Geschäfte
Im vergangenen Sommer haben die britischen Behörden die Bank wegen eines Kredits in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar an Investoren aus dem Nahen Osten verklagt. Das Geschäft fand 2008 statt, als die Bank mit der Finanzkrise zu kämpfen hatte. Die Strafverfolger sagen, das Geld sei wieder in die Bank zurückgeflossen, um sie zu rekapitalisieren. Barclays weist diese Anschuldigungen, die sich gegen die Holdinggesellschaft richten, zurück.
Die neuen Anschuldigungen sind vor allem deshalb signifikant, weil sie sich gegen die operativ tätige Einheit richten, die Barclays Bank plc, welche die Banklizenzen des Konzerns hält. Die Regulatoren müssen die Tochtergesellschaft als geeignet einstufen, damit sie diese Lizenzen behalten kann. Wenn sie für schuldig befunden wird, besteht - zumindest theoretisch - das Risiko, dass sie die Banklizenzen verliert.
Barclays kündigte in einer Stellungnahme an, sich gegen die Vorwürfe zu verteidigen. Das laufende Geschäft werde darunter nicht leiden, versicherte sie. Die Bank machte jedoch noch nicht deutlich, ob sie sich schuldig bekennen wird oder nicht.
Andere europäische Banken wie BNP Paribas oder Credit Suisse haben sich krimineller Machenschaften schuldig bekannt, ohne bleibende Auswirkungen. Die Einigung der Credit Suisse mit US-Behörden wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung führte nicht zum Verlust von Lizenzen. BNP Paribas wurde lediglich für ein Jahr vom Dollar-Clearing ausgeschlossen, nachdem die Bank sich schuldig bekannt hatte, mit sanktionierten Ländern Geschäfte gemacht zu haben. In Großbritannien wurde in jüngster Zeit jedoch keine große Bank wegen krimineller Machenschaften für schuldig befunden, deswegen sind die Folgen einer solchen Entscheidung nicht absehbar.
In den SFO-Fall sind eine ganze Reihe früherer Barclays-Manager involviert, die auf dem Höhepunkt der Finanzkrise bei der Strukturierung des Deals geholfen haben, durch den die Bank eine Rettung durch den Staat vermeiden konnte. Die SFO hat jahrelang untersucht, wie es Barclays geschafft hat, katarische Investoren zu überzeugen, der damals strauchelnden Bank Geld zu geben. Insbesondere geht es um die Frage, was hinter den für "Beraterdienstleistungen" deklarierten 322 Millionen Pfund steckt, die die Bank katarischen Investoren gezahlt hat.
Britische Strafverfolgungsbehörden haben vergangenen Sommer den ehemaligen Barclays-CEO und drei weitere ehemalige Manager wegen Betrugs und illegaler Zahlungen angeklagt. Es ist das erste Mal, dass sich ein CEO einer großen britischen Bank wegen seiner Handlungen während der Finanzkrise vor Gericht verantworten muss. Ein Datum für den Prozess soll demnächst festgelegt werden. LONDON (Dow Jones)
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