22.08.2017 20:49:40
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Mutmaßliche Terrorzelle in Spanien plante Anschläge auf Sehenswürdigkeiten
MADRID (AFP)--Durch die Zerschlagung der mutmaßlichen Terrorzelle ist Spanien offenbar einem sehr viel schwereren Anschlag entgangen: Einer der Festgenommenen gestand nach Justizangaben am Dienstag vor einem Richter, gemeinsam mit Komplizen aus der Zelle große Anschläge auf wichtige Sehenswürdigkeiten in Barcelona geplant zu haben. Die vier überlebenden Mitglieder der mutmaßlichen Terrorzelle waren erstmals einem Richter vorgeführt worden, der sie formell verschiedener Terrorvergehen beschuldigte.
Das Geständnis stammt laut Justiz von dem festgenommenen Mohamed Houli Chemlal. Die Zelle habe "einen Anschlag noch größeren Ausmaßes geplant", hieß es aus Justizkreisen. Dieser Anschlag habe "auf Monumente abzielen" sollen.
Die Anhörung fand unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen am Nationalen Gerichtshof in Madrid statt. Der Richter Fernando Andreu erhob mehrere Beschuldigungen gegen Chemlal und die anderen drei Verdächtigen: Verantworten müssen sie sich nun wegen terroristischer Morde, Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Besitzes von Sprengstoff.
Chemlal war am vergangenen Mittwochabend in Alcanar bei einer Explosion kurz vor den Anschlägen verletzt worden. Mit seinem Attentats-Geständnis vor dem Gerichtshof in Madrid bestätigte er nach Justizangaben seine Aussage aus einem Polizeiverhör.
Bei den Anschlägen von Barcelona und Cambrils wurden am vergangenen Donnerstag und Freitag 15 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt. Von den zwölf mutmaßlichen Mitgliedern der Terrorzelle leben nur noch die vier, die nun in Madrid vor Gericht stehen. Die übrigen acht wurden von der Polizei erschossen oder starben bei der Explosion in einem Haus in Alcanar. Dort hatten die Attentäter nach dem Stand der Ermittlungen ein Lager mit Chemikalien zur Herstellung von Sprengstoff angelegt.
Nach den Anschlägen werden noch immer 48 Verletzte im Krankenhaus behandelt, von denen acht in Lebensgefahr schweben.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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August 22, 2017 14:19 ET (18:19 GMT)- - 02 19 PM EDT 08-22-17

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