25.07.2024 11:14:00
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Momentum Institut kritisiert Übergewinne der Landes-Energieversorger
Es rechnet vor: Im Durchschnitt der vier Jahre vor der Krise (2018-2021) lagen die Gewinne bei 1,03 Mrd. Euro. Damit hätten die Energieunternehmen im vergangenen Jahr einen "Übergewinn" von insgesamt 1,45 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorkrisenniveau eingefahren. 2002 habe der "Übergewinn" 0,47 Mrd. Euro betragen - "damit stieg der Übergewinn der Landesversorger in nur einem Jahr um das Dreifache", so das Momentum Institut am Donnerstag in einer Aussendung.
Das Fazit des Think Tanks: "Das ist nun die Rechnung dafür, dass die Regierung zu zaghaft und lasch in die Energiepreise eingegriffen hat. Vor allem da Energiepreise ja die Dauerbrenner bei den größten Inflationstreibern waren." Waren es 2022 noch sieben von neun Landesversorger, die Übergewinne schrieben, sei das 2023 bei sämtlichen Landesversorgern der Fall.
Laut Leonard Jüngling, Ökonom am Momentum Institut, hat die Kelag den prozentuell höchsten Gewinn verzeichnet. Es folgten die Wien Energie und die Vorarlberger illwerke vkw. Die geringsten "Übergewinne" im Vergleich zum Vorkrisenschnitt verbuchte die Burgenland Energie.
Seit Dezember 2022 würden zwar "Übergewinne" von Energieunternehmen ab bestimmten Grenzwerten vom Staat abgeschöpft. Investiere ein Unternehmen in erneuerbare Energien, liegt der Grenzwert jedoch noch einmal höher. "Diese Grenzwerte sind so hoch angesetzt, dass sie für einen großen Teil der Energiekonzerne gar nicht richtig greifen", kritisiert Momentum.
Für die FPÖ Wien zieht Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) den Wienerinnen und Wiener mit "nach wie vor horrenden Energiepreisen das Geld aus der Tasche". "Diese rote Abzocke muss umgehend gestoppt werden", so Nepp. Er will, dass die Wien Energie das Geld zurück überweist. Von der Wien Energie hingegen hieß es heute, der Landes-Energieversorger investiere jeden Euro "in den besten Kund*innenpreis, in die Unabhängigkeit von Erdgas und Klimaschutz und in Versorgungssicherheit". Das Jahresergebnis 2023 von Wien Energie komme zum überwiegenden Teil aus der erfolgreichen Vermarktung des Stroms aus den Kraftwerken am Energie-Großhandelsmarkt.
stf/hel
WEB https://www.momentum-institut.at/

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