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01.02.2017 23:57:56

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Videoüberwachung: Schlagendes Argument von Stefan Stark

Regensburg (ots) - Her mit den Kameras - aber bitte mit Augenmaß.Der brutale Berliner U-Bahn-Treter sitzt hinter Gittern, die sieben Jugendlichen, die einen Obdachlosen anzünden wollten, wurden schnell gefasst. Diese Fahndungserfolge gelangen der Polizei nur, weil sie auf Bilder aus Überwachungskameras zugreifen konnte. Ohne die Videos wären die Täter in beiden Fällen längst über alle Berge. Die Ermittlung der Gewalttäter liefert ein schlagendes Argument für die Videoüberwachung öffentlicher Räume. Außerdem steigt das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Das Beispiel Großbritannien aber, wo jeder Winkel mit Kameras zugepflastert ist, demonstriert den sicherheitspolitischen Overkill. Zumindest in der Theorie läuft das auf die totale Überwachung der Bürger hinaus, sobald sie ihre Wohnung verlassen. Im Gegenzug fallen die Fahndungserfolge gemessen am Aufwand dürftig aus. Die schiere Datenmenge dort überfordert die Ermittler. Kameras schrecken Schwerkriminelle oder notorische Gewalttäter genauso wenig ab wie betrunkene Fußball-Hooligans, sagen die Statistiken. Noch weniger werden sich Terroristen beeindrucken lassen. Dennoch: Wenn die Polizei einigen Straftätern dank Videobildern das Handwerk legen kann, die man sonst nie erwischen würde, sollten die Systeme an Gefahren-Hotspots installiert werden. Dort, wo keine Kriminalität zu befürchten ist, kann man sich den Aufwand jedoch getrost sparen.

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