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12.09.2015 13:45:51

Milliardenschwere Einigung im Streit um CDS-Manipulation

   Von Katy Burne

   NEW YORK (Dow Jones)--Mehrer weltweit agierende Großbanken werden nach einer Einigung mit Klägern in einem Zivilverfahren wegen der Manipulation des Handels mit Kreditderivaten zur Kasse geben. Zwölf Banken und zwei weitere Organisationen sind mit den Klägern zu einer vorläufigen Übereinkunft gelangt, die die Beklagten, unter denen auch die Deutsche Bank ist, zur Zahlung von 1,87 Milliarden US-Dollar verpflichtet. Im Gegenzug werden die Anschuldigungen, nach denen die Finanzhäuser den Markt für Kreditderivate manipuliert haben sollen, fallen gelassen.

   Den Anschuldigungen zufolge haben die Banken, die International Swaps and Derivatives Association (ISDA) und der Dienstleister Markit zusammengearbeitet, um rivalisierende Anbieter, darunter auch Börsen, vom Markt für sogenannte Credit Default Swaps (CDS) fernzuhalten.

   Die Märkte für diese Swaps, mit denen sich Marktteilnehmer gegen Ausfallrisiken von Krediten versichern können, wurden lange Zeit von großen Banken dominiert. Bei der Klage ging es nun um die Frage, ob die Beschuldigten ihre Bemühungen koordiniert haben, Börsenbetreiber davon abzuhalten, diese Derivate auf offene, regulierten Plattformen zu heben, was zu einer höheren Preistransparenz geführt hätte.

   Die Möglichkeit eines Swap-Handels an der Börse hätte den Zugriff der Banken auf diesen Markt, der bis vor einigen Jahren beträchtliche Profite hervorgebracht hat, eingeschränkt. Zu einem Zeitpunkt im Jahr 2011 haben Banken 55 Milliarden US-Dollar, oder 37 Prozent ihrer Einnahmen, durch Swaps erzielt, wie aus einem Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hervorgeht.

   Durch die Blockade des Wettbewerbs hätten die Beklagten außerdem die Investoren getäuscht, indem sie das Zustandekommen fairer Preise verschleierten. Die Beschuldigten hatten die in der Klageschrift genannten Vorwürfe zunächst zurückgewiesen.

   Die beschuldigten Banken sind: Bank of America, Barclays, BNP Paribas, Citigroup, Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, HSBC, J.P. Morgan, Morgan Stanley, Royal Bank of Scotland, und UBS. Sprecher der Banken und von Markit lehnten eine Stellungnahme ab.

   Ein ISDA-Sprecher sagte, der Verband sei "froh, dass die Sache kurz vor einem Abschluss steht". Die ISDA wolle den Swap-Markt weiter entwickeln, um sicherzustellen, dass der Markt sicher und effizient funktioniere. Darüber hinaus wollte er sich nicht äußern. Die ISDA hatte zuvor gesagt, die Anschuldigungen seien ohne Grundlage.

   Die vorläufige Einigung ist die erste große Übereinkunft im Falle von Manipulationen auf dem Swap-Markt, aber nur eine unter den zahlreichen Rechtsstreitigkeiten, in die Banken auf der ganzen Welt verwickelt sind. Sie folgt auf eine ganze Welle von Ermittlungen und Verfahren wegen der Manipulation von Devisen- und Rohstoffmärkten sowie wichtigen Referenzzinssätzen. Diese Ermittlungen haben milliardenschwere Strafen nach sich gezogen.

   Um die vorläufige Einigung im CDS-Streit zu formalisieren, werde es in etwa zehn Tage dauern, sagte Daniel Brockett, Partner bei der Kanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan LLP, die die Kläger vertritt, in einem Interview. Einige wenige Details müssten noch geklärt werden, sagte der Anwalt. Er hatte die Vereinbarung am Freitag während einer Anhörung in einem New Yorker Gericht verkündet.

   Geklagt hatten unter anderem die Los Angeles County Employees Retirement Association, Salix Capital U.S., Value Recovery Fund LLC und die Essex Regional Retirement System. Bloomberg hatte zuerst über die Einigung berichtet.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/mgo

   (END) Dow Jones Newswires

   September 12, 2015 07:14 ET (11:14 GMT)

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