19.10.2023 13:05:56
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MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten sowie der weiter steigenden Renditen an den Anleihemärkten geht es mit den Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt am Donnerstag weiter nach oben. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries steigt auf 4,97 Prozent und notiert damit nur noch einen Hauch unter der psychologisch wichtigen 5 Prozent-Marke. Sollte diese genommen werden, wäre dies das erste Mal seit 2007.
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AIRBUS/MTU/LUFTHANSA
Lufthansa will mit Airbus und MTU Aero Engines sowie mehreren anderen Parteien bei der Forschung für sogenannte Power-to-Liquid-Flugkraftstoffe (PtL), die als nachhaltig gelten, kooperieren. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde unterzeichnet.
INFINEON
Elke Reichart übernimmt bei Infineon Technologies zum 1. November das Vorstandsressort für Digitale Transformation. Die Managerin, die bis 2021 in einer vergleichbaren Position beim Reiseveranstalter Tui tätig war, folgt auf Constanze Hufenbecher, die wie bekannt ihren auslaufenden Vertrag nicht verlängern will.
MUNICH RE
Die Preise im Rückversicherungsgeschäft dürften nach Ansicht der Munich Re noch weiter steigen. Inflation, geopolitische Krisen, ein Anstieg der Häufigkeit und Intensität von Naturereignissen würden im Zentrum der anstehenden Erneuerungsgespräche stehen, teilte der DAX-Konzern anlässlich des Branchentreffens in Baden-Baden mit.
MERCK
erwartet im Geschäftsjahr 2024 die Rückkehr zu einem organischen Umsatzwachstum auf Konzernebene. Auf seinem Kapitalmarkttag am Donnerstag bestätigte der DAX-Konzern zudem die mittelfristigen Wachstumsziele für seine drei Unternehmensbereiche und rechnet auch über das Jahr 2025 hinaus mit einer positiven Geschäftsentwicklung.
SAP
muss für die Erfüllung seiner Cloud-Wachstumsziele im laufenden Jahr im Schlussquartal noch eine Schippe drauflegen. Der Finanzvorstand ist aber optimistisch. "In der Tat müssen wir uns anstrengen, um unser Cloud-Umsatzziel im vierten Quartal zu erreichen", sagte Dominik Asam im Gespräch mit Dow Jones Newswires. "Wir sind zuversichtlich, weil wir eine leichte Beschleunigung des Cloud-Umsatzes im dritten Quartal gesehen haben.
SARTORIUS
hat nach der Senkungen seiner Jahresprognose vergangene Woche bekräftigt, dass er mittel- und langfristigen grundsätzlich positiv in die Zukunft schaut. Unsicherheiten aufgrund der globalen politischen und wirtschaftlichen Situation seien allerdings weiterhin hoch, teilte der DAX-Konzern mit.
ADLER GROUP
hat den Squeeze-Out der Minderheitsaktionäre der Immobilientochter Adler Real Estate nach eigenen Angaben erfolgreich abgeschlossen und damit einen weiteren Schritt zur Vereinfachung der Konzernstruktur erreicht.
BOEHRINGER INGELHEIM
Die Europäische Kommission hat fünf Pharmakonzerne, darunter Boehringer Ingelheim, mit einer Kartellstrafe von insgesamt 13,4 Millionen Euro für Preisabsprachen bei einem wichtigen pharmazeutischen Inhaltsstoff belegt, der unter anderem für das krampflösende Medikament Buscopan verwendet wird.
DEUTSCHE BAHN
verkauft die britische Tochter Arriva an I Squared Capital, einen US-Infrastruktur-Investor. Eine entsprechende Vereinbarung über den Verkauf der Arriva Group und aller verbleibenden Arriva-Landesgesellschaften in zehn europäischen Märkten sei unterzeichnet worden, teilten beide Parteien mit.
DOCMORRIS
hat im dritten Quartal wegen eines spürbaren Umsatzrückgangs bei rezeptpflichtigen Medikamenten auf Basis von Papierrezepten weniger erlöst. Der Außenumsatz in Lokalwährung sank laut Mitteilung um 4,5 Prozent auf 256 Millionen Schweizer Franken. Für das Schlussquartal rechnet das Unternehmen nun zwar mit einem besseren Geschäft. Für das Gesamtjahr ist DocMorris aber pessimistischer als bisher.
K+S
hat sich im Streit mit dem Umweltverband BUND um die Einleitung salzhaltiger Wässer aus der Kaliproduktion in die Werra auf Zugeständnisse geeinigt, die über die behördliche Einleiterlaubnis noch hinausgehen. Im Gegenzug zieht der Verband seinen Eilantrag gegen diese Erlaubnis zurück, wie K+S in Kassel mitteilte. Damit ist die weitere Einleitung von Salzwasser im Zuge des deutschen Kalibergbaus von K+S zunächst nicht gefährdet.
PROSIEBENSAT1
Die von Vorstandschef Bert Habets eingeleitete stärkere Ausrichtung auf das Entertainment-Geschäft zieht bei der Prosiebensat1 Media SE Personalwechsel nach sich. Wie der Konzern mitteilte, wird Habets zusätzlich CEO bei der Tochter Seven One Entertainment.
VOSSLOH
wird nach guten neun Monaten zuversichtlicher. Der Bahntechnikkonzern hob sowohl seine Umsatz- als auch seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr an. Vossloh verwies in erster Linie auf einen guten Projektmix im Geschäftsbereich Core Components.
CLARIANT
weist Schadenersatzforderungen von Shell im Zusammenhang mit Preisabsprachen beim Einkauf von Ethylen im europäischen Markt zurück. Diese Preisabsprachen, die mehrere Unternehmen betrafen, waren von der EU-Kommission 2020 geahndet worden.
NESTLE
hat mit Hilfe von Preiserhöhungen ein organisches Umsatzwachstum von 7,8 Prozent in den ersten neun Monaten des Jahres erzielt und den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt. Der Schweizer Nahrungsmittel- und Getränkeriese gab an, dass sich der Umsatz von Januar bis September auf 68,83 Milliarden Schweizer Franken belief, gegenüber 69,13 Milliarden Franken im Vorjahr. Grundlage dafür waren Preiserhöhungen im Sortiment von im Schnitt 8,4 Prozent.
NOKIA
will nach einem massiven Gewinneinbruch im zurückliegenden Quartal konzernweit bis zu 14.000 Stellen abbauen. Der finnische Telekom-Ausrüster erklärte, die Belegschaft solle bis Ende 2026 von derzeit 86.000 auf 72.000 bis 77.000 Mitarbeiter reduziert werden. Damit will Nokia die Kosten um 800 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro drücken, das entspricht bis zu 15 Prozent des Personalaufwandes. Ziel sei es, bis 2026 eine operative Marge von wenigstens 14 Prozent zu schaffen.
NORDEA BANK
hat ihre Jahresprognose nach einem starken Ertrags- und Gewinnwachstum im dritten Quartal bestätigt. Die Quartalszahlen entsprachen weitgehend den Erwartungen, da sich die Nettozinsmargen weiter verbesserten und die Kreditvergabe an Unternehmen zunahm.
PERNOD RICARD
hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2024 wegen schwächerer Verkaufszahlen in Amerika und China einen Umsatzrückgang verzeichnet. Die Einnahmen gingen zwischen Juli und September um 8 Prozent auf 3,04 Milliarden Euro zurück, wie der französische Spirituosenkonzern mitteilte. Organisch lag das Umsatzminus bei 2 Prozent.
RELX
hat in den ersten neun Monaten ein vergleichbares Umsatzwachstum von 8 Prozent verbucht. Der Anbieter von Datenbanken und Analysewerkzeugen für die Bereiche Recht, Finanzanalyse und Wissenschaft erwartet für das Gesamtjahr vergleichbar Zuwächse bei Umsatz und bereinigtem operativem Gewinn, die über dem historischen Trend liegen. Die Dynamik der eigenen Geschäfte bleibe weiterhin stark, erklärte Relx.
VOESTALPINE
Carola Richter wird zum April nächsten Jahres als erste Frau Mitglied des sechsköpfigen Vorstandes des österreichischen Stahlkonzerns Voestalpine.
ALCOA
Belastet von sinkenden Aluminiumpreisen hat Alcoa im dritten Quartal weniger umgesetzt. Den Verlust konnte der US-Konzern aber verringern.
Nach Apple will auch Google Smartphones in Indien herstellen. Google werde "mit internationalen und einheimischen Herstellern zusammenarbeiten, um Pixel-Smartphones vor Ort zu produzieren", erklärte die Alphabet-Tochter.
COUNTRY GARDEN
hat die letzte Frist für die Zinszahlung einer Dollar-Anleihe verpasst. Nach Angaben von zwei Investoren, die diese Anleihe halten, leistete der einst verlässlichste Bauträger des Landes eine fällige Zahlung in Höhe von 15,4 Millionen Dollar für eine ausstehende Dollar-Anleihe nicht. Befürchtet wird nun, dass es zu einer Welle von Zahlungsausfällen bei anderen internationalen Anleihen von Country Garden kommt.
TSMC
Der Nettogewinn der Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. ist im dritten Quartal deutlich gesunken, weil die Einnahmen mit Chips für Smartphones und Hochgeschwindigkeits-Computer fielen und sich die Gewinnmarge verschlechterte.
HONDA/GENERAL MOTORS
wollen ab 2026 in Japan einen fahrerlosen Fahrdienst für ein breites Kundenspektrum anbieten. Der Dienst solle Anfang 2026 im Zentrum von Tokio starten und dann auf andere Gebiete in Japan ausgeweitet werden, teilten die beiden Autohersteller und die GM-Tochter für selbstfahrende Autos, Cruise, mit. Die Unternehmen wollen in der ersten Jahreshälfte 2024 ein Joint Venture gründen.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/cln
(END) Dow Jones Newswires
October 19, 2023 07:06 ET (11:06 GMT)

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