Hohe Investitionskosten |
10.05.2023 23:45:00
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Meta mit neuem Fokus auf KI und TikTok: Gibt die Facebook-Mutter das Metaverse auf?
• Meta setzt Marketing-Fokus auf Reels und KI
• Synergien zwischen KI und Metaverse
Im Herbst 2021 hat Gründer und CEO Mark Zuckerberg seinen Faceboook-Konzern in Meta umbenannt. Der neue Name soll die neue Unternehmensvision widerspiegeln, nämlich das sogenannte "Metaverse" aufzubauen, eine dreidimensionale interaktive und immersive Umgebung, auf die Menschen über verschiedene Geräte zugreifen können. Diese Umfirmierung löste einen regelrechten Hype rund um das Metaverse aus. Zuckerberg verspricht sich vom Metaverse, dass sich sein Unternehmen dort aus Apples und Googles Würgegriff und deren Ökosystemen befreien kann.
Jedoch steht die tatsächliche finale Funktionsweise dieser neuen Technologie noch nicht fest, schließlich befindet sich die Entwicklung des Metaverse noch in einer frühen Phase. Sogar Meta räumte inzwischen selbst ein, dass vieles von dem, was sich der Konzern für das Metaversum vorstellt, noch etwa zehn Jahre entfernt ist.
Unzufriedene Anleger
Dies in Verbindung mit den enormen Kosten, die die Entwicklung von Zuckerbergs Vision einer virtuellen Realität verschlingt, stößt den Investoren jedoch sauer auf. So musste der Konzern im Schlussquartal 2022 unter dem Strich einen Gewinneinbruch um 55 Prozent auf 4,65 Milliarden US-Dollar verkraften. Hierfür war im wesentlichen mitverantwortlich, dass die Sparte Reality Labs, in der das Geschäft mit virtueller Realität gebündelt ist, einen operativen Verlust von rund 4,3 Milliarden US-Dollar verbuchte.
Als Reaktion auf die Ergebniseintrübung sowie die Abkühlung des Online-Werbemarktes hat Meta inzwischen den Abbau von über 20.000 Jobs bekanntgegeben. 2023 solle ein "Jahr der Effizienz" werden, so der Konzernchef bei der Vorstellung der Zahlen für das vierte Quartal.
Fokus auf Reels
Inzwischen gibt es auch Anzeichen, dass der US-Konzern etwas vom Metaverse abrücken könnte und sich stattdessen verstärkt auf das Instagram-Feature ‘Reels‘ konzentriert, mit dem das US-Unternehmen die chinesische Videoplattform TikTok angreift. Die Funktion erlaubt es, innerhalb der Instagram-App Kurzvideos aufzunehmen und anschließend mit diversen Effekten zu bearbeiten. Diese Art von Inhalten ist in letzter Zeit immer beliebter geworden.
Laut Medienberichten - u.a. von "The Information" und "Business Insider" - wird bei Gesprächen mit Werbekunden nicht länger versucht, das Metaverse schmackhaft zu machen. Stattdessen gebe es starke Anreize, bei Reels Werbung zu schalten. So werde ein Rabatt von 25 Prozent angeboten, wenn Werbekunden einen bestimmten Betrag ausgeben um verschiedene Werbeprodukte bei Reels zu testen. Wie "The Information" unter Berufung auf einen großen Werbetreibenden berichtet, sei dieser Rabatt "ungewöhnlich groß".
KI wird gestärkt
Auch das derzeit stark gehypte Thema künstliche Intelligenz wertete Zuckerberg bei der Bilanzvorlage für das vierte Quartal als "spannenden Bereich". In Gesprächen mit Werbetreibenden hebt Meta den Medienberichten zufolge insbesondere die eigenen KI-Tools hervor, welche die Erstellung von Marketingkampagnen und gezielten Anzeigen, die auf Nutzer zugeschnitten sind, ermöglichen. Sie sollen dabei helfen zu erkennen, welche Art von Werbung am effektivsten ist und welche Zielgruppen am besten erreicht werden können. Personalisierte Werbung ist eine tragende Säule des Geschäftsmodells der beiden wichtigsten Meta-Dienste Facebook und Instagram.
Wende bei Meta?
Doch bedeutet diese Hervorhebung von Reels und KI wirklich, dass sich die Prioritäten von Meta verschoben haben? Dagegen spricht, dass Finanzchefin Susan Li anlässlich der Vorlage der Q4-Bilanzzahlen frühere Prognosen bekräftigt hat, wonach der Verlust der Reality Labs in diesem Jahr noch höher ausfallen werde. Und Zuckerberg beteuerte, dass diese Investitionen für die langfristige Zukunft wichtig seien.
Ohnehin werden eigentlich nur etwa 20 Prozent von Metas Budget für das Metaverse verwendet. "Unsere größte Einzelinvestition ist die Weiterentwicklung von KI und deren Integration in jedes unserer Produkte", zitierte "Mixed" jüngst den Konzernchef. Laut dem Online-Magazin fließen die beiden Bereiche KI und Metaverse zudem oft ineinander. So seien zahlreiche Fortschritte im VR- und AR-Segment überhaupt nur dank KI möglich. "In Zukunft könnte man die Welt, die man erschaffen möchte, einfach beschreiben und das große Sprachmodell diese Welt für einen generieren lassen", beschreibt Meta-Technikchef Andrew Bosworth das Potential von KI.
Dass Meta nun in letzter Zeit mehr über KI als das Metaverse spricht, könnte somit weniger eine tatsächliche Kehrtwende als vielmehr nur ein PR-Kalkül sein, spekuliert "Mixed". Denn der Hype um das Metaverse sei vorbei, wogegen künstliche Intelligenz derzeit das Hauptthema im Silicon Valley sei.
Redaktion finanzen.at
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