Finanzielle Probleme |
08.08.2023 22:34:00
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Meme-Aktie Yellow insolvent: Yellow stellt Insolvenzantrag nach Kapital 11
• Unternehmen beantragt Insolvenzschutz nach Kapitel 11
• Yellow macht International Brotherhood of Teamsters für seinen Untergang verantwortlich
Yellow stellt Insolvenzantrag
Yellow hat Insolvenzschutz nach Kapitel 11 beantragt. "Mit großer Enttäuschung gibt Yellow bekannt, dass das Unternehmen nach fast 100 Jahren im Geschäft schließen wird", wird Darren Hawkins, Chief Executive Officer von Yellow, in der Pressemitteilung zum Insolvenzantrag zitiert. "Heutzutage ist es nicht üblich, dass jemand 20, 30 oder sogar 40 Jahre bei einem Unternehmen arbeitet, aber bei Yellow waren es viele. Über Generationen hinweg hat Yellow Hunderttausenden Amerikanern solide, gut bezahlte Jobs und erfüllende Karrieren geboten."
Um den Prozess zu erleichtern, beabsichtige Yellow "den Abschluss einer Vereinbarung, in der die Bedingungen einer Eigenverwaltungsfinanzierungsfazilität […] festgelegt werden", die "dem Unternehmen die erforderliche Liquidität zur Verfügung stellen [wird], die zur Unterstützung der Unternehmen während des gesamten Marketing- und Verkaufsprozesses verwendet wird, einschließlich der Zahlung bestimmter Vorgehälter", schreibt Yellow in seiner Pressemitteilung.
"Das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften verwalten ihre Geschäfte und Immobilien weiterhin als 'Schuldner in Eigenverwaltung' unter der Zuständigkeit des Insolvenzgerichts und in Übereinstimmung mit den geltenden Bestimmungen der Insolvenzordnung und den Anordnungen des Insolvenzgerichts.", heißt es weiter. Das Unternehmen habe beim Insolvenzgericht zudem eine Reihe von Anträgen eingereicht, um die ordnungsgemäße Abwicklung der Geschäfte des Unternehmens zu erleichtern.
US-Speditionsunternehmen macht Gewerkschaft IBT verantwortlich
Das fast 100 Jahre alte Unternehmen macht die Gewerkschaft International Brotherhood of Teamsters für seinen Untergang verantwortlich: "Alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollten unsere Erfahrungen mit der International Brotherhood of Teamsters ("IBT") zur Kenntnis nehmen und sich Sorgen machen", so Hawkins. "Wir waren neun Monate lang mit gewerkschaftlicher Unnachgiebigkeit, Mobbing und vorsätzlich destruktiven Taktiken konfrontiert. Ein Unternehmen hat das Recht, seine Geschäftstätigkeit selbst zu verwalten, aber wie wir erfahren haben, konnte die IBT-Führung unseren Geschäftsplan stoppen und unser Unternehmen trotz aller Bemühungen, mit ihnen zusammenzuarbeiten, buchstäblich aus dem Geschäft drängen."
Die International Brotherhood of Teamsters machte Reuters zufolge wiederum die Führungskräfte von Yellow für den Untergang des Unternehmens verantwortlich. "Die dysfunktionale, gierige C-Suite von Yellow hat es versäumt, die Verantwortung für die Verschwendung all dieses Geldes zu übernehmen. Sie tut es immer noch nicht", so Teamsters-Generalpräsident Sean O’Brien. "Sie schieben ihre unternehmerische Inkompetenz schamlos den arbeitenden Menschen zu."
Hohe Schulden
Wie Reuters berichtet, seien die anhaltenden finanziellen Probleme des Unternehmens laut Finanzanalysten durch akquisitionsbedingte Schulden, die hohen Kosten für den Betrieb unterschiedlicher Unternehmen und niedrige Versandkosten, die den Umsatz schmälerten, entstanden.
Yellow habe nach Angaben des Maklerunternehmens TD Cowen vor der Einreichung etwa 8 bis 10 Prozent Marktanteile gehalten und unter anderem große Einzelhändler wie Walmart und Home Depot zu seinen Kunden gezählt.
In seinem Antrag auf Insolvenzschutz nach Kapitel 11 habe Yellow sein Gesamtvermögen auf 2,15 Milliarden US-Dollar und die Gesamtverschuldung auf 2,59 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Im Jahr 2024 seien laut Reuters Schulden in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar fällig, darunter ein befristetes Private-Equity-Darlehen in Höhe von etwa 500 Millionen US-Dollar im Juni - zum Großteil in Besitz von Apollo Global Management - und ein US-Darlehen in Höhe von 700 Millionen US-Dollar im September. Daneben verfüge Yellow über ein besichertes revolvierendes Darlehen in Höhe von rund 450 Millionen US-Dollar von einem Bankenkonsortium, das im Januar 2024 ausläuft.
Führungskräfte von Yellow erklärten Reuters zufolge, dass sie beabsichtigen, den Kredit in Höhe von 700 Millionen US-Dollar, den das Unternehmens im Jahr 2020 zur Rettung im Rahmen eines Pandemie-Hilfsprogramms erhalten hatte, vollständig zurückzuzahlen. Das Finanzministerium halte einen Anteil von fast 31 Prozent an dem Unternehmen, da es laut Prüfungsberichten und Insolvenzunterlagen 15,9 Millionen Yellow-Aktien als zusätzliche Sicherheit für das Darlehen akzeptiert habe.
So reagiert die Yellow-Aktie
Nachdem die Yellow-Aktie vor wenigen Tagen erst noch vom Meme-Fieber erwischt wurde und an der NASDAQ kräftige Gewinne verzeichnen konnte, verlor das Papier nach Bekanntgabe des Insolvenzantrags am Montag letztlich 30,53 Prozent auf 2,48 US-Dollar. Am Dienstag präsentiert sich die Yellow-Aktie stärker und gewann 24,19 Prozent auf 3,0800 US-Dollar.
Redaktion finanzen.at
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